Neue Leiterin für Kulturmuseum
Barbara Staudinger wird im Sommer die Nachfolgerin von Benigna Schönhagen
Augsburg Ihr Auftritt in den Auswahlgesprächen war offenbar sehr überzeugend: Barbara Staudinger wird die neue Leiterin des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben. Nach den Worten von Stiftungsvorstand Hans-Eberhard Schurk habe die 45-Jährige „mit innovativen Ideen zur Programmentwicklung, Museumspädagogik, Sammlung und Erinnerungsarbeit in Augsburg“überzeugt. Barbara Staudinger wird Anfang September Nachfolgerin von Benigna Schönhagen, die in den Ruhestand geht.
Zu den Schwerpunkten von Barbara Staudingers Forschung und Arbeit gehören laut einer Pressemitteilung die jüdische Geschichte der Frühen Neuzeit in Österreich und Süddeutschland, das Landjudentum im süddeutschen Raum und Niederösterreich, die frühen Hofjuden in Wien und Prag und die jüdische Rechts- und Kulturgeschichte. Zudem die jüdische Volkskunde im 19. Jahrhundert sowie die jüdische Migrationsgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts und die jüdische Ge- schichte im Nationalsozialismus. Schurk freute sich, eine „international erfahrene Forscherin und Kuratorin“für die Aufgabe gewonnen zu haben. Der Vorsitzender des Stiftungsrats des Jüdischen Kulturmuseums Augsburg-Schwaben, Georg Haindl, sagte: „Die zukünftige Programmausrichtung wird von den breit gefächerten inhaltlichen Inte- ressen und kuratorischen Kenntnissen von Barbara Staudinger außerordentlich profitieren.“
Die neue Leiterin studierte Geschichte, Theaterwissenschaften und Judaistik in Wien. Im Jahr 2001 promovierte sie mit einer Studie über Judenfeindschaft und jüdische Rechtsstellung am Reichshofrat 1559-1670. Staudinger gilt als Expertin für jüdische Geschichte der Frühen Neuzeit in Österreich und Süddeutschland. Sie forschte unter anderem über das Landjudentum, jüdische Volkskunde und jüdische Migrationsgeschichte.
Als freischaffende Kuratorin in Wien ist sie derzeit mitverantwortlich für die neue österreichische Ausstellung „Entfernung. Österreich und Auschwitz“in der KZGedenkstätte Auschwitz-Birkenau. Zuvor arbeitete sie am Institut für jüdische Geschichte Österreichs in Sankt Pölten. Außerdem war sie an vielen Ausstellungen im Jüdischen Museum München und im Österreichischen Museum für Volkskunde beteiligt. (kna, AZ)