Das gute Gefühl genießen
Vor dem Gastspiel beim TSV Aindling schwimmt der FC Gundelfingen auf der Erfolgswelle. Die Bayernliga ist aber kein Thema
„In diesem Jahr ist in der Landesliga einfach alles möglich. Vor ein paar Wochen musste ich noch das Wort ‚leider‘ anfügen, jetzt lautet der Zusatz: zum Glück“, hat Karlheinz Schabel für sich ausgemacht. In die „Leider“-Phase fielen die zahlreichen Rückschläge, die sein FC Gundelfingen in der laufenden Runde hinnehmen musste, in der momentanen Situation freut er sich über fünf in dieser Form nicht zu erwartende Siege in Serie. Doch aufkommende Stimmen, dass der Bayernliga-Absteiger vielleicht über die Relegation den Wiederaufstieg schaffen könnte, lässt der 56-Jährige sofort verstummen. „Die Tabelle interessiert mich überhaupt nicht. Wir schauen nur auf uns und wollen ganz einfach das gute Gefühl dieser Erfolgsserie genießen. Wenn wir dann noch den fünften Tabellenplatz nach hinten absichern, dann ist alles gut“, betont der Coach vor dem Gastspiel beim abstiegsgefährdeten TSV Aindling (Freitag, 19 Uhr).
Nur allzu gut erinnert sich Schabel an die Hinrunde, als das Duell mit Aindling ein „Schlüsselspiel“wurde. Nach einem Rückstand gewann der FCG noch 3:1 und startete eine Erfolgsserie, die nur durch die jüngsten Siege übertrumpft wurde. „Und das alles mit dem Hintergrund, dass uns ja immer noch wichtige Spieler ausfallen“, wie Schabel betont. Er verweist auf Maximilian Heinle, der in dieser Saison kaum zum Einsatz kam, oder Julian Elze, der zwei Monate nicht zur Verfügung steht. Auch Elias Weichler, der sich mit Knieproblemen herumschlägt und für den Rest der Saison auszufallen droht, oder Manuel Müller, der seit zehn Tagen unter einer Zerrung leidet, fehlen. Außerdem kuriert Özcan Safak einen Kreuzbandriss aus. Immerhin hat der mit sieben Saisontreffern noch immer erfolgreichste FCG-Schütze dieser Saison das Lauftraining aufgenommen. Einen Schritt weiter ist sogar Tarik Öz. „Den Belastungstest am Mittwoch hat er jedenfalls bestanden und sitzt diesmal auf jeden Fall auf der Bank. Nächste Woche dürfte er dann sogar ein Kandidat für die Startelf sein“, so Schabel, der zudem hofft, dass die dosierte Trainingsarbeit in dieser Woche Stefan Winkler gut getan hatte. Der frühere Torjäger musste nach langer Pause quasi voll durchstarten. „Da ist es nicht verwunderlich, dass er nach drei Spielen in einer Woche über die volle Distanz muskuläre Beschwerden hat“, weiß Schabel. FC Gundelfingen: Behrens, Dewein; Grötzinger, Schnelle, Reutter, Laubmeier, Yasar, Braun, Kühn, Schwer, Hauf, Scheu, Öz, Leimer, Rembold Der Gegner: Nachdem die Aindlinger zweimal in Folge auf dem achten Ab schlussrang gelandet waren, sollte es in dieser Saison etwas weiter nach oben ge hen. Und als der TSV dann vor der Saison auch noch in der Pokal Qualifikation erst den FC Gundelfingen (4:1) und anschlie ßend den TSV Nördlingen (3:2) ausschalten konnte, machte sich Hoffnung auf einen Spitzenplatz breit. Drei Spiele vor Saison ende – Aindling ist kommende Woche spielfrei – schaut die Realität ernüchternd aus. Nur noch theoretisch kann die Ab stiegsrelegation vermieden werden. Wes halb Trainer Thomas Wiesmüller nach dem jüngsten 0:5 beim TSV Nördlingen auch schon auf Vorbereitungsmodus für die kräf tezehrende Saisonverlängerung umgestellt hat. Dazu zählt aber auch, dass jedes Er folgserlebnis für das Team um den im Win ter gekommenen Ex Gundelfinger Florian Prießnitz gut fürs Selbstvertrauen ist. Von 26 Duellen gegen den FCG verlor Aindling 16 und konnte nur sechs gewinnen.