Tod allen Gartenzwergen!
Die neue Folge enttäuscht
Vor sieben Jahren eroberten die beiden Gartenzwerge Gnomeo und Julia nicht nur gegenseitig ihre Herzen, sondern auch die der Kinozuschauer. Die Liebesgeschichte frei nach Shakespeare war einfach so plastisch animiert und hatte solch anarchisch-schöne Einfälle, dass Kinder wie Erwachsene entzückt waren. Nun legen die Macher nach: Diesmal wird Meisterdetektiv Sherlock Holmes zu „Sherlock Gnomes“verballhornt. Erneut ist die Animation sehr gut. Doch irgendwie fehlt Teil zwei das, was den ersten Part so unwiderstehlich gemacht hat – viele kleine Frechheiten und Spielereien mit der literarischen Vorlage und der rasante Elton-John-Soundtrack.
Das gelingt nun mit Sherlock Holmes kaum. Zwar stehen die Keramikfiguren Gnomes und Watson ihren großen Vorbildern von Sir Arthur Conan Doyle in nichts nach – der eine ist so genial-arrogant wie der andere leutselig-tapsig. Doch es geht eben nicht um einen weltbekannten Fall, mit dessen Verästelungen man locker spielen könnte. Stattdessen wird ein hanebüchener Fall konstruiert, an dem sich der Film entlang hangeln muss. Sherlocks Erzfeind Moriarty ist hier ein Kuchenhersteller-Maskottchen, das alle Gartenzwerge Londons entführt und sie zu vernichten droht. (dpa)
Sherlock Gnomes (1 Std. 26 Min.), Animationsfilm, USA/GB 2018 Wertung