„Warum heißt die Walpurgisnacht denn so?“
Jede Woche stellen uns Capito-Leser kniffelige Fragen, wir Redakteure versuchen, Antworten darauf zu finden. Heute fragt Marie: „Warum heißt die Walpurgisnacht denn so?“
Liebe Marie, Montagabend haben auf dem Berg Brocken als Hexen verkleidete Menschen getanzt und gefeiert – denn es war Walpurgisnacht. Journalisten der Deutschen Presse-Agentur haben herausgefunden: Früher glaubten manche Menschen, dass sich in dieser Nacht auf dem Berg Brocken wirklich Hexen versammelten. Und dass sie ausgelassen mit dem Teufel feierten. Bis Mitternacht ging das wilde Treiben, heißt es. Ein uralter Volksglaube besagt, dass um Mitternacht der Spuk vorbei ist. Dann verschwinden die Hexen und Teufel heulend. Und die Göttin des Sommers, die Maienkönigin, übernimmt das Feld.
Den Namen hat diese Nacht aber nicht etwa von einer Oberhexe bekommen. Die Nacht heißt nach einer Heiligen – also quasi dem Gegenteil einer Hexe. Die Heilige Walburga war eine Nonne und lebte vor über 1000 Jahren in einem Kloster. Walburga wurde in dem heutigen Land Großbritannien geboren. Sie lebte später auch in Bayern, wo sie auch starb und beerdigt wurde. Das Kloster St. Walburg in Eichstätt ist nach ihr benannt.
An einem 1. Mai soll Walburga heiliggesprochen worden sein. Daher heißt ihr zu Ehren die Nacht so. Walburga gilt laut der Internetseite www.heiligenlexikon.de als die Schutzpatronin der Wöchnerinnen, Seeleute, Bauern und Haustiere.
Bis auf den Namen und das Datum haben die Heilige und das Hexenfest wohl nicht viel miteinander zu tun. Im Lauf der Zeit vermischte sich der uralte Brauch, Geister zu vertreiben, irgendwie mit dem christlichen Fest, meinen Experten.
Lea Thies, Capito-Team