Wenn das Sehen und die Motorik eingeschränkt sind
Bona-Realschüler erfahren konkret, was es bedeutet, beeinträchtigt zu sein. Und dass die Inklusion ein Gewinn für alle sein kann
Dillingen Das diesjährige Motto des Europäischen Protesttages zur Gleichstellung von Menschen mit Behinderung lautete „Inklusion von Anfang an“. Die Botschaft lautet: Wenn Kinder früh lernen, mit Unterschieden umzugehen, macht sie das stark für die Zukunft.
Also gingen die Infos dahin, wo sie hingehören: an die Schulen! Vertreterinnen der Offenen Hilfen von Regens Wagner und der Lebenshilfe in Dillingen führten einen Informationstag für die Schüler der Dillinger St.-Bonaventura-Realschule durch. Insgesamt wurden sechs Klassen der Jahrgangsstufen 7 bis 10 mit den Themen Behinderung und Inklusion in die Aktionen eingebunden. Erst überlegten die Schüler, ob sie jemanden mit einer Behinderung kennen; und wenn ja, aus welchem Lebensumfeld der Mensch kommt dies kann die Schule, das private Umfeld oder die eigene Familie sein. Die Schüler konnten mit verschiedenen Materialen ausprobieren, wie es ist, eine Beeinträchtigung zu haben.
Mit Spezialbrillen, die eine Sehbehinderung simulieren, wurde versucht, sich im Umfeld zurechtzufinden oder auch die Blindenschrift auszuprobieren. Mit dicken übergroßen Handschuhen, die die Motorik der Hände sehr einschränkten, sollte versucht werden, ein Kaubonbon auszupacken, die Schuhe zu schnüren und an der Jacke die Knöpfe zu schließen. Die Schüler waren laut Pressemitteilung sehr erstaunt, wie schwierig das alles ist, wenn keine Hilfe da ist. Zum Abschluss wurde mit den Schülern ein Stimmungsbild zum Thema „Wie wichtig ist Ihnen das Thema Inklusion an ihrer Schule?“erarbeitet und mit einem Punktesystem auf einem Plakat bildlich dargestellt.
Mit der diesjährigen Aktion wollten die Vertreter der Einrichtungen Lebenshilfe und Regens-Wagner Dillingen zeigen, dass Inklusion ein Gewinn für alle ist. Wenn Inklusion früh gelernt und gelebt wird, entstehen Barrieren im täglichen Umgang gar nicht erst.
Im Juli soll dann noch der Film von Hella Wenders „Schule, Schule“gezeigt werden, um dann anschließend im Rahmen einer Podiumsdiskussion den Inhalt des Filmes zu reflektieren und die Möglichkeiten anzusprechen, was im eigenen schulischen Umfeld umsetzbar wäre. (pm)