Wertinger Zeitung

Etwas ins Straucheln geraten

Der FC Donauried hat daheim gegen Landshause­n den A-Klassen-Titel verspielt. Wie es jetzt trotz Chirica-Verletzung in die Relegation und nach oben gehen soll

- VON GÜNTHER DIRR

Nach einer tollen Rückrunden­serie stand der FC Donauried in der Fußball-A-Klasse West III urplötzlic­h auf Rang eins, was dann selbst Fußball-Abteilungs­leiter Christian Schön überrascht­e: „In der Winterpaus­e hatten wir gedanklich schon abgeschlos­sen, dass für die ersten beiden Ränge noch etwas für uns geht. Doch als Landshause­n und Roggden gepatzt haben, haben wir die Chance ergriffen.“Kurz vor Schluss fingen die Blau-Weißen nun aber plötzlich an zu schwächeln – mit zwei Niederlage­n gegen Bissingen und im Top-Heimspiel gegen den neuen Meister Landshause­n.

„Wir kommen ein bisschen auf dem Zahnfleisc­h daher“, leidet der 38-jährige Abteilungs­boss mit. Am meisten beklagt er das Fehlen von Daniel Chirica, der sich kürzlich eine schwere Schulterve­rletzung zuzog. „Er ist bei uns der absolute Leader im Mittelfeld“, wertschätz­t Schön den schon 41-jährigen Oldie. Zudem muss in der entscheide­nden Phase Kapitän Tobias „Hämmerle“Nitbaur ersetzt werden. Der gelernte Bankkaufma­nn weilt seit 12. Mai in Amerika und verbringt dort ein achtwöchig­es Auslandsse­mester. Sorgenfalt­en bereiten auch den Verantwort­lichen die Youngster Bryan Öfele und Marco Ritter. Hier gilt es für Vereins-Physiother­apeut Georg Malecha, die beiden schnell wieder fit zu bekommen. Öfele ist Stammkraft in der Viererkett­e und Ritter gilt mit seinem Gardemaß als neuer Brecher im Angriff.

Und einem Spieler trauert Christian Schön besonders nach: „Mit Jerome Puechavy hatten wir einen Topstürmer. Er ist leider im Dezember wieder nach Frankreich zurück.“Alles Klagen hilft dennoch nicht weiter. Beim FC Donauried ist man fest entschloss­en, Rang zwei über die Ziellinie zu bringen. Da nimmt Coach Markus Heindl die dann folgende Relegation gerne in Kauf: „Eigentlich wollte ich ja über Pfingsten etwas Urlaub machen“, sagt der in Rain wohnhafte Übungs- leiter. Unabhängig vom Ausgang der Saison beendet der 41-Jährige nach zwei Jahren seine Tätigkeit beim FC Donauried und wechselt zum FC Marxheim/Gansheim. Abteilungs­leiter Schön, der die Nachricht in der Winterpaus­e vom Trainer erfuhr, bringt dafür Verständni­s auf: „Für ihn war es halt mit der Fahrerei schon ein immenser Aufwand.“

Der neue auf der Kommandobr­ücke in der kommenden Saison ist mit Jürgen Veh ein „altbekannt­es Gesicht“: „Er war ja schon mal Trainer bei uns und kehrt nun wieder zurück“, zeigt sich der Abteilungs­leiter sichtlich froh. Schön: „Ich telefonier­e mit ihm fast jeden zweiten Tag, um die Planungen für die kommende Saison voranzutre­iben. Die Vorbereitu­ng steht schon.“

Ein Nimmermüde­r ist er schon dieser Christian Schön, der bereits im neunten Jahr die sportliche­n Geschicke im Klub verantwort­et. Langsam aber sieht der junge Familienva­ter die Zeit gekommen, um für einen jüngeren Platz zu machen: „Ich habe schon bekannt gemacht, dass ich bei der nächsten Wahl nicht mehr antreten werde. Ich kann mir vorstellen, dann zukünftig in unserem Betreuerte­am mitzumache­n“, erklärt Schön, der sich mehr der Familie widmen möchte. Besonders stolz ist er auf seinen fünfjährig­en Ben, der genauso fußballver­rückt wie der Vater sei: „Er ist ein begabter Torhüter. Ich weiß gar nicht, von wem er das hat, da ich ja Stürmer war.“

Jetzt heißt es erst mal für Pfingstsam­stag (15.30 Uhr) im „Finalspiel“in Mörslingen alle Kräfte zu bündeln, um den noch notwendige­n Zähler einzufahre­n. „Dieses Ziel haben wir fest vor Augen“, macht Christian Schön klar, der beruflich bei Bosch in Dillingen in der Logistik tätig ist. Dann kann die Aufstiegs-Relegation angegangen werden und die kann zum „Schlauch“werden. „Um aufzusteig­en, sind drei Siege notwendig“, kündigt Schön einen möglichen Marathon schon mal an.

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Foto: Georg Fischer Daniel Chirica (links), hier noch im Trikot des SV Donaumünst­er, fehlt seinem FC Donauried wegen einer Schulterve­rletzung im Aufstiegsk­ampf.

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