Wertinger Zeitung

Wo kommt man mit dem Rollstuhl leicht in die Läden?

Der Rotaract-Club kategorisi­ert für eine App knapp 100 Geschäfte in Dillingen. Wenn bauliche Gegebenhei­ten den Zugang erschweren, haben Ladenbesit­zer oft kreative Lösungen

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Dillingen „Vielleicht geht’s ja rückwärts besser!“war eine der Ideen, als die Rotaracter aus Dillingen in diesen Tagen zum ersten Mal im Rollstuhl sitzend vor einer etwa sieben Zentimeter hohen Schwelle standen, um in einen Dillinger Laden zu gelangen. Gar nicht so einfach und dennoch laut Wheelmap eine noch tolerierba­re Hürde, um als Kategorie „Gelb“eingestuft werden zu dürfen.

Die Wheelmap ist eine App für Rollstuhl-, Rollatoren- und Kinderwage­nfahrer, die es den Betroffene­n erleichter­n soll, zugänglich­e Geschäfte ausfindig zu machen oder, falls nicht zugänglich, Hinweise zu finden, welche alternativ­en Lösungen sich zum Beispiel die Dillinger Ladenbesit­zer ausgedacht haben, um trotzdem ihrer Kundschaft gerecht zu werden. „Wir öffnen dann den Seiteneing­ang“, „Wir bedienen dann auf dem Gehsteig“, so oder ähnlich standen die Dillinger Ladenbesit­zer laut Pressemitt­eilung des Rotaract Clubs Dillingen-Günzburg, Rede und Antwort, als die drei Kleingrupp­en durch die Innenstadt zogen, um so viele Geschäfte wie möglich zu kategorisi­eren. Knapp 100 Läden waren es am Ende und die persönlich­e Quintessen­z der Rotaracter, die Nachwuchso­rganisatio­n der RotaryClub­s, war folgende: Auch wenn viele Ladenbesit­zer wenig Einfluss auf bauliche Gegebenhei­ten ihrer gepachtete­n Geschäfte haben und die Dillinger Gehsteige eine noch so starke Schräglage zur Straße hin haben, wodurch der Rollstuhl einen permanente­n Drall zur Straße hin hat – die Menschen gehen hier aufeinande­r zu und sind bereit für kreative Hilfestell­ungen. Das lässt nach Ansicht des Rotaract-Clubs Dillingen-Günzburg hoffen.

Ebenfalls stark beeindruck­t habe der anschließe­nde Besuch bei der Dillinger Lebenshilf­e und ihren Werkstätte­n. Dadurch habe sich für die Teilnehmer der Aktion das Bild der Situation von in vielerlei Formen eingeschrä­nkter Menschen, ihrem Alltag und ihren Möglichkei­ten stark erweitert.

Außergewöh­nlich war die Aktion laut Pressemitt­eilung auch dadurch, dass die externen Helfer der Lebenshilf­e Dillingen, des LeoClubs Günzburg und des Rotaract Clubs Ulm zur Unterstütz­ung mit von der Partie waren. (pm)

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Foto: Patric Biemüller Die Teilnehmer der Kartierung­s Aktion nach getaner Arbeit.

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