Immer weiter lächeln
Das Brautpaar hat keine Zeit zu flittern, stattdessen ruft die Pflicht
London Drei Tage ist die britische Traumhochzeit gerade erst her. Und so manche(r) hat diese Tage gebraucht, um das royale Großereignis aufzuarbeiten. Schließlich wollen auch die Details ausführlich besprochen werden – die Frage, ob es ein wunderschön-schlichtes oder doch enttäuschend-einfaches Brautkleid war. Die Frage, wer denn nun das zuckersüßeste der Blumenkinder war. Und dann gibt es noch die offiziellen Hochzeitsfotos: Harry und Meghan in Schwarz-Weiß auf einer Treppe. Das Brautpaar samt königlicher Familie im prachtvollen grünen Salon von Schloss Windsor. Und – der Hingucker – das Foto, das die beiden inmitten der Kinderschar zeigt. Harry grinst mit seinem Neffen George um die Wette. Meghan sieht wie immer bezaubernd aus.
Auch so ein Thema, über das die royal interessierte Welt seit Samstag diskutiert: die Predigt des Bischofs von Chicago, Michael Curry. Er löste mit seinen mitreißenden und unenglisch leidenschaftlichen vorgetragenen Worten Erstaunen aus. Die Einladung zur royalen Hochzeit, erzählte er nun dem britischen TV-Sender ITV, hatte er zunächst für einen Aprilscherz gehalten. „Das hätte ich in meinen wildesten Träumen nicht gedacht.“Curry hatte über die heilende Kraft der Liebe gesprochen – und über die Versöhnung von Weißen und Schwarzen. Das ZDF wiederum muss sich Rassismus-Vorwürfe anhören. Etliche Zuschauer hatten sich beschwert, dass das Kommentatoren-Team wiederholt auf die „afroamerikanischen Wurzeln“der Braut hingewiesen und von einem „exotischen Paar“gesprochen habe.
Und das Brautpaar selbst? Das hatte drei Tage nach der Hochzeit schon wieder royale Pflichten. Harry und Meghan nahmen an einer Gartenparty des Buckingham-Palasts zu Ehren von Prinz Charles teil. 6500 Vertreter von Wohltätigkeitsorganisationen und Militäreinheiten waren geladen, Harry lobte das Engagement seines Vaters. Um die Hochzeit ging es nicht – schade eigentlich. (mit dpa, epd)