Die Villenbacher Stromsparmeister
Villenbach geht seinen Weg kontinuierlich weiter und schafft Anreize
Villenbach In Deutschland gibt es 147 offiziell anerkannte „Bioenergiedörfer“, davon in Bayern 39. Eines davon ist Villenbach. Zum Energiespardorf wird man nur, wenn es gelingt, seinen Energiebedarf sowohl bei Strom und Wärme mindestens zu 50 Prozent aus regional erzeugter Bioenergie zu decken. In Villenbach wird das erreicht. Hier wird (Stand 2016) sogar 5,31-mal mehr Strom erzeugt, als die Gemeinde selbst benötigt.
Dank der beiden Nahwärmenetze in Villenbach und Wengen besteht auch der Wärmebedarf in der Gemeinde Villenbach zu ca. 60 Prozent aus erneuerbaren Energiequellen. Dies macht unabhängig vom Weltmarkt, denn es werden nicht Öl, sondern überwiegend nachwachsende Rohstoffe für die Wärmeerzeugung verwendet. Das stärkt auch die Wertschöpfung in der Gemeinde.
In Villenbach hat man die Energiewende in die eigenen Hände genommen. Hier gibt es inzwischen 162 Energieerzeuger, die Strom aus Biogas, Fotovoltaik und Wasserkraft ins Netz einspeisen.
Doch das Erzeugen von Energie ist nur eine Seite der Medaille. Wichtig ist auch das Sparen von Energie. Und dabei können alle mitmachen. Denn erst beides zusammen macht den Erfolg eines Energiespardorfs aus, und die Tatsache, dass Gemeinde, Erzeuger und Bürger an einem Strang ziehen. In Villenbach ist das der Fall.
Um Anreize für das Energiesparen zu schaffen, bietet die Gemeinde ein ganzes Bündel von Maßnahmen an.
Eine dieser Maßnahmen ist der jährlich stattfindende Stromsparwettbewerb, bei dem die Gemeinde 1500 Euro als Preisgeld zur Verfügung stellt. Teilnehmen kann jeder Haushalt, der mindestens fünf Pro- zent Energie im Vergleich zum Vorjahr eingespart hat. Insgesamt haben dieses Jahr wieder zehn Haushalte in Villenbach dieses Kriterium erreicht.
Durch die Anreize der Gemeinde und durch das Engagement der Bürger dort konnte der gesamte Stromverbrauch in der Gemeinde um fast 300 000 kWh pro Jahr auf 2,47 Millionen kWh, Stand 2016, verringert werden. Damit sind immerhin umgerechnet rund 160 000 Tonnen CO2 und rund 32000 Liter Heizöl jedes Jahr gespart.
Bei der diesjährigen Preisverleihung am kommenden Mittwoch, 13. Juni, im Vereinsheim in Riedsend werden nun die aktuellen Preisträger bekannt gegeben und geehrt. Beginn der Veranstaltung ist 19.30 Uhr. Nicht zuletzt deshalb ist Villenbach als „Energiespardorf“längst über die Landkreisgrenzen hinaus bekannt geworden.
Das Sparen und die effektive Nutzung von Energie ist die einfachste und beste Möglichkeit eines jeden Einzelnen, seinen Beitrag zur Energiewende und für die Umwelt zu leisten.
Dass das in vielen Villenbacher Haushalten umgesetzt wird, kann die ganze Gemeinde durchaus stolz machen.
Um dazu weiter Möglichkeiten aufzuzeigen, wird an dem Abend der örtliche Energieberater Markus Grenz aus Wertingen zum Thema Energiewende unter den Aspekten der Möglichkeiten zur Energieeinsparung, explizit Stromeinsparung, die aktuellen Möglichkeiten und Vorgaben vorstellen.
Alle Villenbacher Bürger sind zu diesem Termin nach Riedsend eingeladen, um sich unter anderem neue Anregungen zu holen für die effektivere Nutzung von Strom und Energie. Frei nach dem Villenbacher Motto: „Stromsparen schont Umwelt und Geldbeutel“.