Neymar zaubert wieder
Mit der Rückkehr des operierten Superstars beim 3:0 gegen Österreich gehört die Selecao wieder zu den großen Titel-Favoriten
Wien Wie gut dieser Neymar bis zur WM noch werden kann, weiß selbst sein Trainer nicht. „Ich kenne sein Limit nicht“, sagte Brasiliens Nationalcoach Tite nach dem beeindruckenden 3:0-Erfolg in Österreich. Zuvor hatte der Superstar erst den Verteidiger Aleksandar Dragovic mit ein paar Körperbewegungen so irritiert, dass dieser verzweifelt zu Boden fiel. Danach tunnelte er den Torhüter zum 2:0. „Seine technischen Fähigkeiten und seine Kreativität sind beeindruckend“, sagte Tite.
Es ist tatsächlich erstaunlich, wie gut Neymar nach seiner langen Verletzungspause schon wieder drauf ist. Drei Monate hatte der 26-Jährige nach seiner Fuß-Operation kein Spiel gemacht. Dann gab er vor einer Woche sein Comeback im Test gegen Kroatien (2:0), dribbelte zwei Gegenspieler aus und setzte den Ball unter die Latte zum Führungstor. Im Wiener Ernst-Happel-Stadion reichten ihm ein paar Bewegungen aus der Hüfte, um den armen Dragovic zu Boden taumeln zu lassen.
Allerspätestens jetzt zählen die Brasilianer zu den Top-Favoriten auf den WM-Titel. Am 17. Juni starten sie mit dem Gruppenspiel gegen die Schweiz in das Turnier. Dann soll Neymar bei 100 Prozent sein.
Ein Großteil der Seleção ist es schon jetzt. Philippe Coutinho vom FC Barcelona zeigte in Wien nicht nur wegen seines Treffers (69.) erneut sein großes Potenzial. Auch der junge Stürmer Gabriel Jesus, der in der 36. Minute das erste Tor erzielte, überzeugte.
Das Spiel der Seleção ist ausgewogener als früher und geprägt von taktischer Disziplin, die der Coach unermüdlich einfordert. Die besonderen Momente eines Neymar aber schränkt das nicht ein. (dpa)