Ein bisschen Schweiß muss sein
Kurioses Der Sommer, die Hitze, die Trockenheit – das Wetter ist in diesen Wochen ein wahrlich heißes Thema. Das führt mitunter zu außergewöhnlichen sowie unterhaltsamen Nachrichten
Augsburg Die Hitze vernebelt einem an so manchen Tagen ja etwas die Sinne. Da lässt die Konzentration zwischendurch mal nach, der Ernst bleibt auf der Strecke und die Freude über eher abseitige Sommermeldungen im Nachrichtengeschäft – und davon gab es in den vergangenen Tagen einige – wird von Mal zu Mal größer. Eine kleine, unterhaltsame Auswahl:
Polizei oben ohne Weil in Schleswig-Holstein auch Polizisten unter der Hitze leiden, wurde ihnen freigestellt, ob sie im Dienst die ansonsten vorgeschriebene Kunstledermütze tragen oder eben nicht. In Bayern ist man da weniger freizügig. Hier haben die Polizisten noch vorschriftsgemäß zu schwitzen – zumindest, wenn es nach den sogenannten AnzBestPol, also den Anzugsbestimmungen für die bayerische Polizei geht. Sie sehen auch im Hochsommer das Tragen der Dienstmützen vor. Da gebe es auch keine Ausnahmeregelung, heißt es aus dem Innenministerium. Zumal die neuen Kopfbedeckungen mit einem eingenähten Schweißband und zwei Lüftungsösen ausgestattet sei- en. In den einzelnen Polizeiwachen sieht man das offenbar nicht ganz so streng. Manch Beamter wurde zuletzt schon unbemützt auf offener Straße erwischt. Florian Wallner, Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd-West, will von derartigem Fehlverhalten offiziell nichts wissen – und warnt schmunzelnd: „Gerade Kollegen mit etwas schütterem Haupthaar sollten die Mützen schon allein als Sonnenschutz lieber aufbehalten.“
Schwitzen wie ein Eiswürfel Wer an einem heißen Tag im nicht minder heißen Büro kurz über einen Berufswechsel nachdenkt, bleibt möglicherweise bei der Tätigkeit in einer Eisfabrik hängen. Klingt erfrischend, bei 35 Grad im Schatten. Doch aufgepasst, dieser Traum könnte sich schneller in Luft auflösen als ein Eiswürfel in der prallen Sonne. Der Bayerische Rundfunk berichtete jedenfalls von einer Eiswürfelfirma in München und dem „coolen Job“der Mitarbeiter. Dabei wurde jedoch schnell deutlich, dass ganztägiges Schleppen von kiloweise Eiswürfeln eine ganz schön schweißtreibende Aufgabe ist. Erst recht, wenn im Büro der Eisfabrik die Klimaanlage fehlt.
Wellness im Stall Dann lieber doch eine kurze Dusche zur Abkühlung – das gilt übrigens nicht nur für Menschen. Kühe leiden mitunter noch mehr unter der Hitze als wir Zweibeiner. Sie fühlen sich angeblich bei fünf Grad und Regen am wohlsten, sagen Experten von der Landesanstalt für Landwirtschaft und probierten jüngst in einem Test-Stall verschiedene Abkühlungsvarianten aus. Und, wie duscht das Rindvieh nun am liebsten? „So ganz genau wissen wir das noch nicht. Leider können wir die Kühe nicht befragen“, sagt Jan Harms von der Landesanstalt. Es habe sich aber gezeigt, dass Kühe große Wassertropfen mehr mögen als feinen Nebel. Und dass sie sich nicht gern um einen Platz in der Dusche streiten und lieber ihre Ruhe haben. Geht uns doch ähnlich, oder?
Eine ganz heiße Spur Wenn wir schon bei tierischen Vorlieben sind, kommen wir doch kurz auf den Hund. Denn auch unseren Partnern mit der kalten Schnauze ist es manchmal deutlich zu heiß – unter anderem an den Pfoten. So machten kürzlich Bilder von Züricher Polizeihunden die Runde, die zum Schutz vor zu heißem Asphalt in Hundeschuhe gesteckt wurden. Für Tierliebhaber und auch die bayerische Polizei nichts Ungewöhnliches: „Unsere Hunde sind genauso empfindlich wie die Schweizer“, erklärt Michael Deißler, Leiter der Diensthundestaffel des Polizeipräsidiums Schwaben Nord. Schuhe tragen „seine“Hunde vor allem, wenn die Gefahr groß ist, dass sie in spitze Gegenstände treten. Aber auch die Hitze sei nicht zu unterschätzen: „Wenn man seine Hand keine fünf Sekunden lang auf den Boden legen kann, dann ist der auch für Hundepfoten zu heiß.“
Ja, ist denn schon Weihnachten? Nein, natürlich nicht, aber manch einer macht sich jetzt schon Sorgen, dass uns die Hitze das Weihnachtsfest versauen könnte – und zwar das im Jahr 2019! Ein Christbaum-Anbauer aus dem Fränkischen erklärte jedenfalls, dass die Trockenheit seinen Kiefern, Fichten und Nordmanntannen nicht guttue. Die Schäden würden voraussichtlich aber erst an den Bäumen für das Weihnachtsfest im kommenden Jahr sichtbar. Es bleibt die Hoffnung, dass sich die Bäumchen bis dahin wieder erholen von all diesem Sommer in diesen Tagen.