Finningen trauert um seinen Schlösslewirt
Adalbert Brugger starb überraschend im Alter von 85 Jahren. Er war immer für alle da
Finningen Er wird allen fehlen: seiner Familie, Freunden, Gästen und Vereinskameraden. Adalbert Brugger ist am Samstagabend im Alter von 85 Jahren nach kurzer Krankheit überraschend gestorben. Der Seniorchef im Landgasthof Zum Schlössle in Finningen war bei allen bekannt und beliebt. Bis wenige Tage vor seinem Tod war er aktiv im Leben eingebunden, fuhr noch Auto und war geistig topfit. Adalbert Brugger war eine Institution in Finningen.
Geboren ist er 1933 in Unterfinningen und war 56 Jahre mit Frau Barbara verheiratet. Brugger hinterlässt vier Kinder und vier Urenkel. Seit vier Generationen ist das Schlössle, das ehemalige Wasserschloss Herrenfinningen, im Besitz der Familie Brugger. Adalbert Brugger, gelernter Zimmermann, reichte 1998 den Chefposten an seinen Sohn Jürgen und dessen Frau Siba weiter. Der 85-Jährige holte zahlreiche Topbands nach Finningen, das Schlössle war das Lebenswerk seiner Familie. Bei jeder Gelegenheit sang er mit voller Leidenschaft, am liebsten mit Bruder Schorsch sowie seinen Cousins und Cousinen. „Das sind die Töne von Bruggers Söhnen“, scherzte er.
Brugger engagierte sich auch in der Kommunalpolitik. Er war 28 Jahre im Gemeinderat Finningen und 24 Jahre Mitglied im Schulverband. Für seine Verdienste bei der CSU wurde er vom damaligen bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer mit der Ehrennadel mit fünf Sternen ausgezeichnet. Zudem erhielt er 1993 die Dankurkunde für besondere Verdienste um die kommunale Selbstverwaltung. 2013 bekam er das Ehrenzeichen für Verdienste von im Ehrenamt tätigen Frauen und Männern – bis heute haben diese Auszeichnung im Landkreis nur 110 Personen vom Ministerpräsidenten erhalten.
Der Schlösslewirt war jahrzehntelang im sportlichen Bereich aktiv – er ist Gründungsmitglied in vielen Vereinen. Unter anderem war er 52 Jahre Vorsitzender des Schützenvereins Unterfinningen, bis zuletzt war er aktiver Schütze. Er war auch ein großer Förderer und Fan des Sportkegelklubs Mörslingen. Er hat den Verein 1977 im Schlössle aufgenommen und stets dafür gesorgt, dass der SKK die neuesten technischen Errungenschaften und modernsten Bahnen zur Verfügung hatte. Dadurch hatte er einen wesentlichen Anteil daran, dass der Verein bis in die 1. Bundesliga aufgestiegen ist. Am wichtigsten war dem 85-Jährigen aber die Familie. Er war immer für alle da. Fast jeden Sonntagabend hat sich die ganze Familie im Schlössle getroffen. Für alle Kinder und Enkelkinder war er ein wichtiger Ansprechpartner, er übernahm Kurierdienste, spielte gerne den Taxifahrer und verreiste immer wieder mit Frau Barbara, die sich gemeinsam mit Tochter Irene um ihn kümmerte, worüber er sehr dankbar war. Einer seiner Leitsprüche war deshalb auch: „Ihr müsst immer zusammenhalten.“
Die Beerdigung findet am Donnerstag, 9. August, um 10 Uhr, in der Kirche Unterfinningen statt.