Ein fragwürdiges Nullsummenspiel
Zum Artikel „Dieses Naturschutzgebiet freut nicht jeden“vom 8. August Das Projekt „Ökoflächen Buttenwiesen“im Rahmen der Umsetzung „Lebensraum Donauried“darf als Schritt in die richtige Richtung angesehen werden, ist jedoch in der Fläche zu klein, in seiner Wirksamkeit zu gering und somit ein Tropfen auf den heißen Stein. Die Freude über diese Naturschutzmaßnahme ist getrübt. Vorgaben für die Landwirtschaft im wasserabhängigen Natura-2000-Gebiet, von dem die Ökoflächen nur ein geringer Teil sind, entsprechen weder den naturschutzfachlichen noch den naturschutzrechtlichen Anforderungen. Das Flurneuordnungsverfahren hat zu einer Intensivierung der Landwirtschaft mit großflächigen Monokulturen in ausgeräumten Landschaften geführt. Hierfür wurden unverhältnismäßige Entwässerungsmaßnahmen durchgeführt und ökologisch wertvolle Strukturen beseitigt: Zuletzt extensives Grünland und biotopkartierte Feuchtwiesen in der Häfelesmahd, die über Jahrzehnte mit öffentlichen Fördergeldern erhalten und entwickelt wurden.
Bedenklich ist auch die Absage der Entwicklung von Feuchtwiesen im Rahmen einer Moorrenaturierung entsprechend den verbindlichen Erhaltungszielen für das betroffene Natura-2000-Gebiet durch die Regierung von Schwaben. Das vorgelegte Konzept für die landwirtschaftliche Nutzung und Pflege des Thürheimer Rieds ist in vielen Punkten unausgereift und somit zum Scheitern verurteilt; vor allem, was den zwingend erforderlichen Wiesenbrüterschutz betrifft. Über diese Missstände darf das Projekt „Ökoflächen Buttenwiesen“nicht hinwegtäuschen – vor allem deshalb, weil es zum Teil bereits aus Ausgleichsmaßnahmen für Eingriffe andernorts besteht. Naturschutz wird auf diese Weise zu einem undurchsichtigen und fragwürdigen Nullsummenspiel mit verheerenden Folgen für Natur und Umwelt. Kein Wunder, wenn Natur auf diese Weise zunehmend aus dem Bewusstsein der Gesellschaft rückt. Josef Schrallhammer,