Gezielte Hilfe für Höfe in Not
Die Gesellschaft lässt Landwirte, die wegen des extremen Dürre-Sommers um ihre Existenz bangen müssen, nicht im Stich. Das ist die Botschaft des 340-MillionenEuro-Programms von Bund und Ländern, das Agrarministerin Julia Klöckner am Mittwoch vorgestellt hat. Den überzogenen Forderungen des Bauernverbands, der sich gleich eine Milliarde Euro wünschte, hat Klöckner damit widerstanden. Hilfe bekommen nur Betriebe, die nachweislich durch die höchste Temperaturanomalie seit Beginn der Wetteraufzeichnungen in Not geraten sind. Das Konzept trägt der Tatsache Rechnung, dass die Schäden durch Hitze und Wassermangel von Region zu Region, ja sogar von Hof zu Hof, höchst unterschiedlich ausgefallen sind. Und in vielen Fällen eben so außergewöhnlich und gravierend sind, dass ohne staatliche Unterstützung der Fortbestand des Betriebes bedroht ist.
Wer da von allgemeinem Geschäftsrisiko spricht, das schließlich auch andere zu tragen hätten, verkennt, dass es bei der Landwirtschaft um unsere Lebensgrundlagen geht. Um unsere Nahrung, aber auch um die Pflege der Landschaft und – idealerweise – um den Schutz der Umwelt. Der DürreSommer sollte Politik und Bauern dazu bewegen, stärker darüber nachzudenken, wie die Landwirtschaft sich in Zukunft besser auf den Klimawandel vorbereiten kann. Denn extreme Wetterereignisse werden wohl leider zunehmen.