Ein Zocker geht offline
„Offline. Das Leben ist kein Bonuslevel“vermischt echte und virtuelle Welt
Arte, 21.40 Uhr Ein Mann in Rüstung schleicht durch einen dunklen Wald, als ein scheußliches Monster aus dem vor ihm liegenden See steigt und ihm nach dem Leben trachtet. Doch wenig später ist es besiegt und der Krieger namens Fenris fängt an zu sprechen. Er ist der Avatar – also die virtuelle Figur – des Spielers Jan (schüchtern und gut: Moritz Jahn).
Der 17-Jährige hat sich unter seinem Hochbett eine Spiellandschaft am Computer aufgebaut, wo er die „Schlacht um Utgard“spielt. So eine Spiel-Session dauert schon mal mehrere Stunden – da helfen dann labberige Toastscheiben gegen den Hunger oder Urinbeutel für den Harndrang. Doch eines Tages wird Jans Computer gehackt. Sein PC und das Handy funktionieren nicht mehr und sogar sein Konto ist gesperrt.
Ausgerechnet seine Spielpartnerin Karo (forsch und gut: Mala Emde) mit den blau gefärbten Haaren alias Gotrax, „Schlächter vom Grimsberg“, steht ihm jetzt zur Seite. Sie tut das mit ziemlich ungewöhnlichen Aktionen. Gemeinsam kommen sie dahinter, wer hinter den Intrigen steckt, und sie machen sich auf die Suche nach dem Spieler in der realen Welt.
Regisseur Florian Schnell, 34, arbeitet mit einer Mischung aus Realund Animationsfilm. So springt dann manchmal einfach sein virtueller Held ein, wenn’s eine brenzlige Situation gibt. Oder Jan kann aus vier verschiedenen Möglichkeiten seine Antwort auf eine Frage heraussuchen – wie in einem Spielquiz eben auch. Diese ständige Vermischung von echter und virtueller Welt ist faszinierend – manchmal aber auch verwirrend. (dpa)