Geradezu grotesk
Zu „Missbrauch: Kirche zählt 3677 Opfer (Seite 1) und „Massiver Missbrauch in der katholischen Kirche“(Panorama) vom 13. September: Es mutet doch geradezu grotesk an, dass die katholische Kirche auch in der heutigen, angeblich so fortschrittlichen Zeit weiterhin so eisern an dem Zölibat, diesem Relikt aus dem finsteren Mittelalter, festhält. Zumal dieses hausgemachte Problem mittlerweile zu akutem Priestermangel und der damit verbundenen Ausdünnung der Seelsorge in den katholischen Pfarrgemeinden zu massenhaften Kirchenaustritten führte.
Was aber am allerschwersten wiegt: Es wurde sehr viel Vertrauen in das katholische Priester- und Bischofsamt infolge einer Vielzahl vertuschter Missbrauchsfälle auf Dauer eingebüßt.
Der Ausweg aus dieser Misere kann nur die Abschaffung des sinnfreien Zölibats sein, der weder der Bibel entstammt noch von Christus eingesetzt wurde. Diejenigen katholischen Geistlichen, welche jedoch in Anbetracht der Schwierigkeiten, die eine Ehe durchaus mit sich bringen kann, ihr Glück nach wie vor in einem freiwillig gewählten Zölibat suchen, sollten natürlich weiterhin ehelos bleiben können. So bleibt nur zu hoffen, dass Papst Franziskus bei seinem Krisengipfel mit den Bischöfen aus aller Welt im Februar besonders der künftigen Handhabung des Zölibats einen gewichtigen Rahmen zuweist. Herbert Biedermann, Kirchdorf