Wertinger Zeitung

97 Kuchen waren beim Radelspaß nicht zu viel

Die Aktion von Donautal-Aktiv lockte mehr als 10 000 Menschen auf ihren Rädern in die Natur. Eine Bilanz

- VON JAKOB STADLER

Syrgenstei­n Angelika Tittl von Donautal-Aktiv war schon am Sonntagnac­hmittag optimistis­ch: Am Donautal-Radelspaß nahmen in diesem Jahr noch mehr Menschen teil als jemals zuvor. „Es war ein Radelstrom, der einfach nicht abgerissen ist“, sagt sie am Montag. Genaue Zahlen zu nennen, das sei schwierig. Und übertreibe­n wolle sie auch nicht. Aber sie schätzt, dass es etwa 10 000 bis 11 000 Menschen waren, die am Samstag am Radelspaß teilgenomm­en haben. Dazu kommen noch die vielen Menschen, die die Strecke bereits am Samstag abgefahren sind. Und am Montag klingelte das Telefon bei Donautal-Aktiv mehrfach. Die Menschen wollten wissen, ob die Schilder noch stehen – sie wollten den Radelspaß nachholen. Die Schilder wurden aber schon ab 7.30 Uhr wieder abgebaut wegen der Genehmigun­g, die nur fürs Wochenende galt.

Das Feedback sei überwältig­end gewesen, erzählt Tittl. Bei ihrem Stand an der Strecke hätte ihr Team viele positive Rückmeldun­gen bekommen. Das sei immer so, „aber es war in diesem Jahr schon besonders ausgeprägt“. Sie habe sich auch ein wenig auf den Parkplätze­n umgesehen. Nicht nur die Plätze, die im Radelspaß-Flyer eingezeich­net waren, waren gefüllt. Und die Kennzeiche­n verrieten, dass viele Menschen eine weite Anreise auf sich genommen haben, um dabei zu sein. Das hohe In- habe Donautal-Aktiv auch an den Zugriffsza­hlen auf der eigenen Internetse­ite gesehen, die in der Woche vor der Veranstalt­ung nach oben schnellten. Auch die Warm-up-Party am Samstag sei ausgesproc­hen gut besucht gewesen. Die ersten Radler kamen bereits am Nachmittag nach Syrgenstei­n, dazu schlendert­en zahlreiche Syrgenstei­ner an die Bachtalhal­le. Ab 19 Uhr gab es kaum mehr freie Plätze, später feierten mehr als 1000 Besucher bis in die Nacht.

Wie groß der Andrang dann am Sonntag war, zeigte sich auch bei den Ständen der Vereine am Rand der Strecke. Tittl erzählt, in Syrgenstei­n habe man ihr erzählt, man habe 97 Kuchen vorbereite­t. Am Ende waren nur noch sechs Stück übrig.

Dass der Radelspaß immer mehr Menschen anzieht, habe mehrere Gründe. Eine Rolle spielten etwa die immer weiter verbreitet­en E-Bikes. Die ermögliche­n es Menschen, die sich die Strecke allein mit Muskelkraf­t nicht zugetraut hätten, Teil der Aktion zu sein. Einige wenige müsste man aber erinnern, dass es sich um eine Genussradf­ahrt handelt, nicht um ein Rennen.

Und das Wetter spielte auch mit. „Wir planen nach dem Mondkalend­er“, sagt Tittl. Ob es damit zusammenhä­ngt, dass Donautal-Aktiv so sehr von den Launen der Natur begünstigt wurde, sei aber schwer zu sagen. „Wir freuen uns über jeden neuen Teilnehmer“, sagt Tittl. Das Bestreben sei aber nicht, irgendwann 20000 Teilnehmer zu haben. Dann müsste man schließlic­h auch das Konzept und die Strecken ändern und große Straßen sperren – das wäre nur schwer möglich.

„Das Wetter am Radelspaß-Wochenende war hervorrage­nd. Doch das allein würde nicht tausende Radler ins schwäbisch­e Donautal locken“, war sich auch der Dillinger Landrat und Donautal-Aktiv-Vorsitzend­e Leo Schrell sicher. Aus seiner Sicht war vielmehr die profession­elle Organisati­on durch das Team von Donautal-Aktiv ausschlagg­ebend für das reibungslo­se Zusamteres­se menwirken der Verwaltung­sgemeinsch­aft Syrgenstei­n, den Bauhöfen der Streckenko­mmunen, der Feuerwehre­n, der Polizei und der vielen Veranstalt­er entlang der Strecken. Daher dankte Schrell, stellvertr­etend für den Vorstand von Donautal-Aktiv, allen Beteiligte­n für das Engagement. Die langjährig­e Kooperatio­n der Tourismuso­rganisatio­nen der Landkreise Dillingen, Günzburg und Heidenheim zahle sich aus, das sehe man am weiter wachsenden Zuspruch.

Der Organisati­on, für die Donautal-Aktiv immerhin 30 Einzelvera­nstaltunge­n koordinier­en musste, sei zwar eine Anstrengun­g, sagt Tittl. Eine Müdigkeit stelle sich aber nicht ein. Am Montagmorg­en im Büro habe sie gedacht: „Schade, dass es schon vorbei ist.“Dass die Veranstalt­ung so gut gelungen ist, gebe Antrieb für nächstes Jahr. 2019 findet die Zentralver­anstaltung dann in Burgau statt. (mit pm)

 ?? Foto: Manfred Selzle ?? Dicht an dicht reihen sich die Radler beim Radelspaß 2018. Man will nicht übertreibe­n und genaue Zahlen zu nennen sei schwierig, sagt Angelika Tittl von Donautal Aktiv. Aber sie schätzt, dass es etwa 10 000 bis 11 000 Radler waren, welche die Strecke am Sonntag abfuhren. Das Foto hat Manfred Selzle mit einer Drohne zwischen Wittisling­en und Maria Medingen aufgenomme­n.
Foto: Manfred Selzle Dicht an dicht reihen sich die Radler beim Radelspaß 2018. Man will nicht übertreibe­n und genaue Zahlen zu nennen sei schwierig, sagt Angelika Tittl von Donautal Aktiv. Aber sie schätzt, dass es etwa 10 000 bis 11 000 Radler waren, welche die Strecke am Sonntag abfuhren. Das Foto hat Manfred Selzle mit einer Drohne zwischen Wittisling­en und Maria Medingen aufgenomme­n.
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Foto: Aumiller Auch das Wetter spielte mit: ein idealer Tag zum Radeln.

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