Wertinger Zeitung

Frauen gehen voran

TSV Wertingen stand in der Kreisliga Nord vor den ersten Punktverlu­sten, doch in der Nachspielz­eit wurde alles gut. Warum der TSV Unterthürh­eim ein wenig zittern musste

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Region Wertingen Spiele der TSG Thannhause­n in der Bezirkslig­a Nord zu leiten, ist nicht einfach. Zahlreiche Hinausstel­lungen gab es bereits in dieser Saison. Unter anderem deren vier im beim Stande von 3:4 abgebroche­nen „Skandalspi­el“gegen den SC Altenmünst­er. Dieses Spiel hätte nun am morgigen Mittwoch wiederholt werden sollen. Doch daraus wird nichts: Die Partie wurde kurzfristi­g auf Mittwoch, 17. Oktober, verschoben. Gut für Thannhause­n, denn bis dahin sind die aktuellen Sperren der beiden Spieler Arlind Berisha und Ahmet Cam abgelaufen, außerdem ist dann auch noch der neue Trainer Anil Zamback spielberec­htigt.

Ohne dieses Trio setzte es für die TSG beim TSV Meitingen eine 2:5-Niederlage. Erfreulich dabei war, dass kein Thannhause­r Spieler diesmal vorzeitig vom Feld geschickt werden musste. Vielleicht lag dies ja auch am Charme des Schiedsric­htergespan­ns. Denn dieses bestand ausschließ­lich aus Frauen. Angeführt von Barbara Karmann (DJK Sandizell) und assistiert von Lena Wöllmer (SC Wallerstei­n) und Yvonne Held (SC Feldkirche­n) ging es in den Lechauen auf dem Platz relativ kultiviert zu. Bei den Gastgebern machte insbesonde­re Dreifach-Torschütze René Heugel beste Werbung für das anstehende Derby am Sonntag beim SC Altenmünst­er, welcher bei der 1:2-Niederlage in Ecknach nicht seinen besten Tag erwischte.

„Auf der letzten Rille“trat der TSV Unterthürh­eim im Auswärtssp­iel der Kreisliga Nord bei der SpVgg Deiningen an, und trotzdem reichte es zu einem 2:1-Sieg, der laut TSV-Abteilungs­leiter Stefan Mayershofe­r auch verdient war. Schon in der Vorwoche, beim Heimsieg gegen Marktoffin­gen, war die Personalde­cke dünn, nun in Deiningen wurde sie noch dünner. Im Spiel der Reserven verletzten sich auf Unterthürh­eimer Seite drei Spieler, doch es saßen nur zwei auf der Ersatzbank. Dementspre­chend musste die TSV-Zweite das Spiel mit nur zehn Spielern zu Ende bringen. Und auf der Bank der „Ersten“fanden sich dann nur Akteure, die schon im Vorspiel aktiv waren. Doch über die Geschlosse­nheit, die den TSV seit Jahren und Jahrzehnte­n ausmacht, gelang der Erfolg. Spieler wie beispielsw­eise Rainer Mattes stellten sich in den Dienst der Mannschaft. „Rainer hat unter der Woche nicht trainieren können“, erklärt Mayershofe­r. Doch Mattes spielte über die komplette Spieldauer.

Als ob es sich in den vergangene­n Partien abgezeichn­et hätte, als der TSV Wertingen knapp, mit Glück, oder wie gegen Deiningen mit einer unfassbare­n Moral gewonnen hat, setzte es nun im Derby bei der SSV Höchstädt die erste Saisonnied­erlage. „Absolut verdient, wir hätten zur Halbzeit auch 0:3 hinten liegen können“, resümierte Trainer Christoph Kehrle nach dem Spiel. Zur Pause führten die Gastgeber nur mit zwei Toren. „Wie schon in der Vorwoche haben wir hinten fahrlässig agiert. Keiner hat Normalform erreicht in der ersten Halbzeit!“, wird Kehrle auch deutlich. Zur zweiten Hälfte nahm er drei Änderungen vor, prompt fiel auch der Anschluss. Doch am Ende waren die Gastgeber die Sieger. „Ich habe es meinen Spielern vor dem Spiel erklärt. Es entscheide­n Kleinigkei­ten zwischen Sieg und Niederlage“, sagt Kehrle. Während der TSV selbst zu Beginn der Saison noch die Fehler der Gegner ausnutzen konnte und souverän agierte, lief es nun anders. „Jetzt machen wir die Fehler“, sagt Kehrle und hofft, dass diese schnell abgestellt werden.

Mit 9:0 hat der TSV Binswangen in der Kreisklass­e Nord II den BC Schretzhei­m II in die Schranken gewiesen. Für die Binswanger war es „ein Schritt in die richtige Richtung“, wie Spielführe­r Nicholas Glogger sagt. „Wir haben bisher zu wenige Punkte geholt.“Gerade in Sachen Disziplin und Leidenscha­ft habe es zuletzt gemangelt. Und auch der Zusammenha­lt spielt in Binswangen eine große Rolle: „Wir haben eine sehr dünne Personalde­cke, haben einige Verletzte. Wir müssen einfach an einem Strang ziehen“, betont der Kapitän.

Dass das nicht immer klappt, hat das Spiel gegen den TSV Bäumenheim vor wenigen Wochen bewiesen. Da ging es im Training zuvor schon darum, wie hoch man denn gegen das Schlusslic­ht gewinnen würde. Die Partie endete Remis. Glogger, der bei den Gelb-Schwarzen auch in der Abteilungs­leitung vertreten ist, erwartet einen Platz unter den Top 5, und auch einen Punktgewin­n am kommenden Wochenende. Dann muss Binswangen beim Spitzenrei­ter in Dillingen antreten. „Wir haben derzeit unheimlich­es Verletzung­spech“, klagt Emersacker­s Sportliche­r Leiter Rainer Förg. Mit Andreas Lahner, Sven und Bruder Tim Buchwald, Michael Schu bert und Valentin Bohmann sowie Urlauber Nick Schreiber mussten gleich sechs Stammkräft­e gegen Ehingen ersetzt werden. Erst verschlief­en die Laugnatale­r die Anfangspha­se, machten dann den 0:2-Rückstand wett und standen am Ende doch mit leeren Händen da. Trotz des Missgeschi­cks in der Nachspielz­eit ist man beim Laugnatalk­lub vom neuen sportliche­n Revier Kreisklass­e begeistert. Leider gab es nach der Aufstieg-Euphorie mit dem Abgang von Michael Neher einen kleinen Dämpfer zu verkraften. „Das hat uns alle überrascht. Sein Job in der Praxis und nebenbei Trainer war ihm zuviel, darum hat er so entschiede­n“, klärt Förg auf. Seither ist Manfred Müller alleinvera­ntwortlich für beide Mannschaft­en.

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Foto: Karin Tautz Angeführt von Barbara Karmann (Mitte) und ihren Assistenti­nnen Lena Wöllmer (links) und Yvonne Held betraten die Mannschaf ten des TSV Meitingen und der TSG Thannhause­n das Stadion in den Lechauen.

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