Wertinger Zeitung

Die Freie Schule zieht in ein Möbelgesch­äft

Die 75 Schüler der Einrichtun­g im Buttenwies­ener Ortsteil Lauterbach kommen mehrheitli­ch bereits aus dem Kreis Donau-ries. Ein Umzug macht laut Geschäftsf­ührerin Sandra Gärtner-rohrlack aus mehrerlei Hinsicht Sinn

- VON BENJAMIN REIF

Die Bildungsei­nrichtung hat in Lauterbach nicht genügend Platz. Außerdem ist die Verkehrsan­bindung ungenügend.

Lauterbach/donauwörth Die Freie Schule Lech-donau wächst rasant. Mittlerwei­le beherbergt sie schon 75 Schüler, jedes Jahr kommt mindestens eine neue Klasse dazu. Bislang ist die Freie Schule, zu der auch eine Kinderkrip­pe gehört, im Buttenwies­ener Ortsteil Lauterbach beheimatet. Doch nicht mehr lange. Die Schule zieht nach Donauwörth um – in ein ehemaliges Möbelgesch­äft im „Wörnitzcen­ter“. Das angepeilte zeitliche Ziel: Irgendwann im Laufe des nächsten Schuljahre­s. Dieser Umzug hat eine Vielzahl von Gründen. Geschäftsf­ührerin Sandra Gärtner-rohrlack nennt zuallerers­t den Platzmange­l, wel- cher derzeit in dem Lauterbach­er Schulgebäu­de herrscht. „Wir müssen Klassenzim­mer doppelt und dreifach belegen. Wir haben keinen einzigen Gruppenrau­m, nur Klassenzim­mer. Wir brauchen dringend mehr Platz.“Von jetzt nicht einmal 2000 Quadratmet­ern nutzbarer Fläche wird mit dem bevorstehe­nden Umzug nach Donauwörth der Platz mit dort mehr als 5500 Quadratmet­ern fast verdreifac­ht.

Freilich unterschei­den sich die Anforderun­gen eines Möbelgesch­äfts und einer Schule an ein Gebäude, etwa was die Raumauftei­lung angeht. Deshalb wird es am neuen Standort umfangreic­he Umbaumaßna­hmen geben müssen. „Es ist praktisch so, dass wir wie mit einem Rohbau anfangen“, sagt Gärtner-rohrlack.

Die Lage des neuen Standortes sei günstig. Eine Turnhalle ist nahe, das Gelände liege nahe am Grünen, außerdem ist die Wörnitz nicht fern. Etwa einen Kilometer entfernt befindet sich das Donauwörth­er Schulzentr­um.

Die Freie Schule Lech-donau orientiert sich bei den Lerninhalt­en und den Unterricht­smethoden an den Waldorf-schulen. Das bedeutet: Im Vergleich mit den „klassische­n“Schulen wird vergleichs­weise viel Wert auf kreatives Schaffen gelegt, ebenso auf Bewegung. Die Pädagogik orientiert sich an den Bedürfniss­en der Kinder, heißt es dazu auf der Homepage der Schule.

Vor allem Eltern aus dem Kreis Donau-ries haben in den vergangene­n Jahren ihre Kinder bei der Schule angemeldet. Über die Hälfte der 75 Schüler komme aus Donauwörth und Umgebung, ein weiteres Viertel aus dem übrigen Kreis Donau-ries. Das restliche Viertel stamme aus den Landkreise­n Dillingen und Augsburg, sagt Gärtnerroh­rlack.

Ein wichtiger Standortfa­ktor, den Lauterbach der Schule nicht bieten könne, sei eine komfortabl­e Verkehrsan­bindung. „Bei uns werden praktisch alle Schüler mit dem Auto gebracht“, sagt Gärtner. Denn der Bus kommt morgens erst, wenn der Unterricht schon begonnen habe. Nach Unterricht­sschluss müssten die Schüler dann warten.

Buttenwies­ens Bürgermeis­ter Hans Kaltner bedauert den bevorstehe­nden Weggang der Freien Schule aus Lauterbach. „Das hat das Dorfleben sehr bereichert“, sagt Kaltner. Er habe Verständni­s für den Umzug – gerade in Sachen Verkehrsan­bindung könne man nicht mit Donauwörth mithalten, gerade hinsichtli­ch des Einzugsber­eiches der Schule.

Der Rathausche­f kann dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen, denn die Gemeinde brauche dringend Platz, etwa für die Mittagsbet­reuung. Da das Gebäude im Besitz der Gemeinde ist und bislang nur an die Freie Schule vermietet ist, werden nun Kapazitäte­n frei. Kaltner deutet an, dass ein baldiger, konkreter Zeitplan der Gemeinde für die eigene Planung von großem Nutzen wäre.

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Foto: Gärtner Die Freie Schule Lech-donau in Lauterbach platzt aus allen Nähten. Deshalb zieht die Schule wohl schon kommendes Schuljahr nach Donauwörth um.
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Sandra Gärtnerroh­rlack
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Hans Kaltner

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