Die Freie Schule zieht in ein Möbelgeschäft
Die 75 Schüler der Einrichtung im Buttenwiesener Ortsteil Lauterbach kommen mehrheitlich bereits aus dem Kreis Donau-ries. Ein Umzug macht laut Geschäftsführerin Sandra Gärtner-rohrlack aus mehrerlei Hinsicht Sinn
Die Bildungseinrichtung hat in Lauterbach nicht genügend Platz. Außerdem ist die Verkehrsanbindung ungenügend.
Lauterbach/donauwörth Die Freie Schule Lech-donau wächst rasant. Mittlerweile beherbergt sie schon 75 Schüler, jedes Jahr kommt mindestens eine neue Klasse dazu. Bislang ist die Freie Schule, zu der auch eine Kinderkrippe gehört, im Buttenwiesener Ortsteil Lauterbach beheimatet. Doch nicht mehr lange. Die Schule zieht nach Donauwörth um – in ein ehemaliges Möbelgeschäft im „Wörnitzcenter“. Das angepeilte zeitliche Ziel: Irgendwann im Laufe des nächsten Schuljahres. Dieser Umzug hat eine Vielzahl von Gründen. Geschäftsführerin Sandra Gärtner-rohrlack nennt zuallererst den Platzmangel, wel- cher derzeit in dem Lauterbacher Schulgebäude herrscht. „Wir müssen Klassenzimmer doppelt und dreifach belegen. Wir haben keinen einzigen Gruppenraum, nur Klassenzimmer. Wir brauchen dringend mehr Platz.“Von jetzt nicht einmal 2000 Quadratmetern nutzbarer Fläche wird mit dem bevorstehenden Umzug nach Donauwörth der Platz mit dort mehr als 5500 Quadratmetern fast verdreifacht.
Freilich unterscheiden sich die Anforderungen eines Möbelgeschäfts und einer Schule an ein Gebäude, etwa was die Raumaufteilung angeht. Deshalb wird es am neuen Standort umfangreiche Umbaumaßnahmen geben müssen. „Es ist praktisch so, dass wir wie mit einem Rohbau anfangen“, sagt Gärtner-rohrlack.
Die Lage des neuen Standortes sei günstig. Eine Turnhalle ist nahe, das Gelände liege nahe am Grünen, außerdem ist die Wörnitz nicht fern. Etwa einen Kilometer entfernt befindet sich das Donauwörther Schulzentrum.
Die Freie Schule Lech-donau orientiert sich bei den Lerninhalten und den Unterrichtsmethoden an den Waldorf-schulen. Das bedeutet: Im Vergleich mit den „klassischen“Schulen wird vergleichsweise viel Wert auf kreatives Schaffen gelegt, ebenso auf Bewegung. Die Pädagogik orientiert sich an den Bedürfnissen der Kinder, heißt es dazu auf der Homepage der Schule.
Vor allem Eltern aus dem Kreis Donau-ries haben in den vergangenen Jahren ihre Kinder bei der Schule angemeldet. Über die Hälfte der 75 Schüler komme aus Donauwörth und Umgebung, ein weiteres Viertel aus dem übrigen Kreis Donau-ries. Das restliche Viertel stamme aus den Landkreisen Dillingen und Augsburg, sagt Gärtnerrohrlack.
Ein wichtiger Standortfaktor, den Lauterbach der Schule nicht bieten könne, sei eine komfortable Verkehrsanbindung. „Bei uns werden praktisch alle Schüler mit dem Auto gebracht“, sagt Gärtner. Denn der Bus kommt morgens erst, wenn der Unterricht schon begonnen habe. Nach Unterrichtsschluss müssten die Schüler dann warten.
Buttenwiesens Bürgermeister Hans Kaltner bedauert den bevorstehenden Weggang der Freien Schule aus Lauterbach. „Das hat das Dorfleben sehr bereichert“, sagt Kaltner. Er habe Verständnis für den Umzug – gerade in Sachen Verkehrsanbindung könne man nicht mit Donauwörth mithalten, gerade hinsichtlich des Einzugsbereiches der Schule.
Der Rathauschef kann dem Ganzen auch etwas Positives abgewinnen, denn die Gemeinde brauche dringend Platz, etwa für die Mittagsbetreuung. Da das Gebäude im Besitz der Gemeinde ist und bislang nur an die Freie Schule vermietet ist, werden nun Kapazitäten frei. Kaltner deutet an, dass ein baldiger, konkreter Zeitplan der Gemeinde für die eigene Planung von großem Nutzen wäre.