Jagger, Trump und viele andere
Gesellschaft Im Laufe unseres Lebens speichern wir 5000 Gesichter ab
Es gibt Zahlen, die sind einfach spannend. Dazu gehören auch die Statistiken des Lebens. Ein Beispiel gefällig?
Wussten Sie, dass der oder die Durchschnitts-Deutsche 23 Jahre im Schlaf verbringt und dabei angeblich unbemerkt acht Spinnen verschluckt, die über die Bettdecke krabbeln. Rein statistisch betrachtet, wie gesagt. Oder dass eine Frau 3,16 Jahre ihres Lebens in der Küche steht und jeder Mann nur 1,45 Jahre. Oder dass wir 100000 Küsse in unserem Leben verschenken – was zusammengerechnet immerhin 14 Tage „Knutschen“bedeutet. Das Neueste aus dem Bereich der Lebensstatistiken haben Wissenschaftler der britischen Universität York im Fachjournal Proceedings B veröffentlicht: Jeder Mensch kennt demnach im Mittel etwa 5000 Gesichter anderer Menschen. Dabei gibt es große Unterschiede: Die Spanne reicht von etwa 1000 bis 10 000 Gesichtern, deutlich mehr, als man sich Namen merken kann. Das ist erstaunlich, denn bis vor wenigen hundert Jahren lebte der Mensch ja eher in überschaubaren Gruppen.
Aber, probieren Sie es aus – ob Mutti, Donald Trump oder Mick Jagger –, die Zahl uns vertrauter oder zumindest bekannter Menschen ist riesig. Kein Wunder, heute wird man ja von Gesichtern in Fernsehen und Internet geradezu überflutet. Früh fängt der Mensch an, sich über Gesichter an die Welt heranzutasten. Schon als Babys interessieren wir uns für Gesichter mehr als für alles andere, heißt es. Als Erwachsene können wir dann schon in Sekundenbruchteilen entscheiden, ob man in ein bekanntes Antlitz blickt, selbst wenn wir das Gegenüber jahrelang nicht gesehen haben.