Unter Beschuss
Hunter Killer Ein Putsch in Russland entfesselt auch unter Wasser eine brenzlige Situation
„Das Boot“(1981) und „Jagd auf Roter Oktober“(1990) sind immer noch die Klassiker, an denen sich bis heute alle U-Boot-Thriller vergeblich zu messen versuchen. Trotzdem hält sich das Genre hartnäckig. Das klaustrophobische Setting ist dramatisch einfach zu attraktiv und der Meeresgrund mit seinen Gefahren genauso faszinierend wie die Weiten des Weltraums. Nun verpasst der südafrikanische Regisseur Donovan Marsh dem altbewährten Genre ein gründliches Update. Keine rostigen Metallkatakomben prägen das Bild seines U-Boot-Filmes „Hunter Killer“, sondern modernstes HightechEquipment. Der Film begibt sich an Bord eines Jagd-U-Bootes unter dem Kommando von Captain Joe Glass (Gerard Butler), das zu einer Rettungsmission in den Arktischen Ozean entsandt wird. Vor Ort entdeckt die Besatzung ein amerikanisches U-Boot, das von einem russischen Torpedo getroffen wurde und dicht daneben ein ebenfalls angeschossenes russisches U-Boot. Sofort geraten sie von oben unter Beschuss. Die unübersichtliche Lage in den Tiefen des Meeres ist das Ergebnis eines Putschversuches des russischen Verteidigungsministers, der den Präsidenten gefangen hält und die US-Flotte in einen Dritten Weltkrieg hineinziehen will.
Glass wird in Verbund mit einem Navy-Seals-Team an Land beauftragt, den russischen Präsidenten zu befreien. Dieser Drehbuch-Kniff erlaubt es Marsh, immer wieder aus der Enge des U-Bootes auszubrechen und nicht nur die Geschehnisse im Kommandoraum des Pentagons, sondern auch die Militäroperation der US-Elitesoldaten auf dem russischen Marinestützpunkt zu verfolgen. Daraus strickt Marsh einen hochdynamischen Thriller, der zu Lande und unter Wasser gleichermaßen Spannung generiert und seine Lösungsansätze jenseits eines Freund-Feind-Schemas sucht.
» Hunter Killer (2 Std. 1 Min.), Thriller, USA 2018
Wertung ★★★★✩