Der Mordanschlag
Ein ZDF-Zweiteiler befasst sich mit der Tötung Rohwedders im Jahr 1991
Ensslin, Baader, Meinhof: Wer an den Terror der Rote Armee Fraktion denkt, dem kommen in der Regel diese drei Namen in den Sinn. Unter der Führung dieses Trios versetzte die RAF die Bundesrepublik der 70er Jahre mit Anschlägen in Angst und Schrecken.
Doch mit dem Tod der drei endete die Gewalt nicht. Noch bis in die 90er verübten Mitglieder der RAF Morde an ihnen verhassten Führungskräften aus Politik, Wirtschaft und Verwaltung. Um einen davon geht es in dem ZDF-Zweiteiler „Der Mordanschlag“, der an diesem Montag und am Mittwoch jeweils um 20.15 Uhr ausgestrahlt wird: das Attentat auf Detlev Karsten Rohwedder, den Präsidenten der Treuhandanstalt. Auf Rohwedder hatten es damals viele abgesehen. Seine Behörde war von 1990 bis 1995 damit beauftragt, die DDR-Wirtschaft in die Marktwirtschaft zu führen und Betriebe stillzulegen, die den Übergang nicht bewältigen.
Als erster Chef der Treuhand wurde Rohwedder damit zur Zielscheibe der RAF, die in ihm einen Repräsentanten des Kapitalismus sah. Zudem fiel er bei Teilen der DDR-Bevölkerung in Ungnade und geriet in Konflikt mit westdeutschen Unternehmen, die Konkurrenz im Osten fürchteten. 1991 wurde Rohwedder in seinem Haus von einem Scharfschützen getötet. Die RAF bekannte sich, die Ausführenden wurden jedoch nie ermittelt.
Der ZDF-Film orientiert sich an diesen Ereignissen, ist aber fiktiv. Um Zuschauern die Ungewissheiten und Turbulenzen der damaligen Zeit zu veranschaulichen, setzt Regisseur Miguel Alexandre auf eindringliche Dialoge und immer wieder auch actionreiche Szenen.