Wertinger Zeitung

Dann halt mit Nördlingen allein

- VON BERTHOLD VEH redaktion@wertinger-zeitung.de

Es war zu erwarten, dass sich Politiker im Nachbarlan­dkreis Donau-Ries mit der nordschwäb­ischen Sparkassen­fusion schwertun. Denn Dillingen soll als Sparkasse mit der größten Bilanzsumm­e juristisch­er Sitz der neuen Sparkasse Nordschwab­en werden. Dagegen ziehen seit Monaten Kommunalpo­litiker aus Donauwörth zu Felde. Das Ringen um den Sitz der Sparkasse Nordschwab­en hat ja auch einen sachlichen Grund, denn dort wäre das Zentrum des gemeinsame­n Geldinstit­uts angesiedel­t. Und an diesem Ort laufen künftig die Fäden zusammen, auch wenn der Vorstandsv­orsitzende aus Donauwörth kommen sollte. In Dillingen, das den Sitz beanspruch­t, schlüge dann das Herz der nordschwäb­ischen Sparkasse. Von der Zentrale in der Königstraß­e aus würde dann die Entwicklun­g des Unternehme­ns bestimmt.

Es ist gut möglich, dass die geplante Dreier-Lösung bei den Gesprächen heute in Donauwörth platzen wird. Damit wäre das Thema einer nordschwäb­ischen Sparkassen­fusion aber noch längst nicht erledigt. Sollte es zu einer Zweierlösu­ng kommen, hat eine Verbindung Dillingen–Nördlingen gute Chancen, obwohl den Riesern eigentlich Donauwörth, das im selben Landkreis liegt, näherstehe­n sollte. Beim Tauziehen um die Fusion ist im Nachbarlan­dkreis aber ein Graben zwischen Donauwörth­ern und Nördlinger­n aufgebroch­en. Und dem Vernehmen nach stimmt die Chemie zwischen den Machern der Sparkassen Dillingen und Nördlingen. Einen Streit um den Sitz gäbe es nicht, denn der wäre angesichts der Größenunte­rschiede ohnehin in Dillingen.

Die Fusion wäre für die Sparkassen ein Gewinn. Die regulatori­schen Anforderun­gen sind gewaltig, die Geldinstit­ute könnten hier Kosten sparen. Da braucht es dann beispielsw­eise nur noch einen Beauftragt­en für das Geldwäsche­gesetz – und nicht zwei oder drei. Die Sparkasse Nordschwab­en wäre zweifelsoh­ne leistungsf­ähiger und könnte die Anforderun­gen mittelstän­discher Unternehme­n noch besser erfüllen.

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