Krank in die Arbeit?
Etwas Husten? Ein Hatschi am Morgen? Eine leicht laufende Nase? Bei solch leichten Erkältungssymptomen spare ich mir jegliches Argumentieren, schauen Sie bitte einfach nach links – damit kann man selbstverständlich arbeiten! Das ist nicht krank! Krank, das bedeutet für mich im Erkältungsterminus vielmehr: Fieber, Kopfschmerzen, gelb-grüner Auswurf oder Ausfluss (Entschuldigung, etwas eklig, aber so ist’s nun mal) oder etwa das Gefühl, einen Helm aufzuhaben.
Wenn man also nicht mehr denken kann, die Hände außer für Naseputzen oder vor den Mund halten zu nichts anderem zu gebrauchen sind und man auch noch Gefahr läuft, seine Kollegen bazillentechnisch zu kontaminieren und gar anzustecken, bleibt man selbstverständlich daheim. Von Keim-Helden, die sich mit ApothekenQuengelware dopen, dann vermeintlich tapfer zur Arbeit schleppen und dadurch die Arbeitsleistung des gesamten Teams im Großraumbüro gefährden, hat schließlich niemand etwas. Mehr noch: Wer kurz fürs Kurieren ganz ausfällt und danach wieder fit ist, der ist unterm Strich dennoch effizienter als jemand, der aus falsch verstandener Kollegialität Präsenz zeigt, seinen Körper dadurch also weiter schwächt, als Folge länger hustet oder schnieft und in der Konsequenz über Tage oder gar Wochen nur auf Sparflamme arbeiten kann.
Manch einer verfährt ja auch nach der Devise „Erst mal zur Arbeit und falls es nicht mehr geht, früher heimgehen“– auch das ist falsch. Wer nämlich morgens schon so denkt, der zweifelt bereits daran, ob er den Tag überhaupt übersteht. So gesehen ist dieser Satz schon ein Indikator dafür, dass es einem schlecht geht. Und die richtige Reaktion darauf: Nicht zur Arbeit, zu Hause bleiben!