Dritte Pleite in Folge
Augsburger Panther Beim 3:6 gegen Düsseldorf kassiert das Team von Trainer Mike Stewart zu viele Gegentreffer in Unterzahl. Torwart Olivier Roy musste verletzt seinen Platz räumen
Augsburg Einen neuen Rekord stellen die Panther im 25. Jahr der Deutschen Eishockey-Liga und wohl auch in der Geschichte des 140 Jahre alten Eislaufvereins auf. Zum fünften Mal in Folge war gestern Nachmittag das Curt-Frenzel-Stadion mit 6139 Zuschauern ausverkauft. Der Eishockey-Tempel im Schleifgraben, dort wo die Augsburger mindestens seit 1878 auf dem Eis laufen, garantiert in diesen Tagen Spektakel und bislang zwölf Heimsiege. Gestern gegen die Düsseldorfer EG, die von gut tausend Zuschauern lautstark unterstützt wurde, bot der AEV zwar viel Kampf, verbesserte die gute Heimbilanz aber nicht. Nach zuvor zwei Auswärts-Niederlagen in Bremerhaven und Nürnberg verloren die Augsburger mit 3:6 (0:0, 1:3, 2:3) gegen die DEG und warten weiter auf den ersten Sieg im neuen Jahr. Trotz der dritten Pleite in Folge bleibt Trainer Mike Stewart positiv: „Wir sind in einer schwierigen Phase, nach elf Spielen in 23 Tagen sind die Jungs auf dem Zahnfleisch dahergekommen. Aber das heutige Spiel war ein Schritt in die richtige Richtung.“
Die Voraussetzungen gestern waren weit weg von optimal, denn neben einem der besten Bodychecker Scott Valentine und dem zuverlässigen Abwehrmann Arvids Rekis fiel auch Ex-Nationalspieler Christoph Ullmann verletzt aus. Die Panther gingen im Duell mit dem Tabellendritten mit viel Tempo und aggressivem Forechecking zur Sache. Doch mehr als ein Kracher an die Querstange durch Verteidiger Simon Sezemsky sprang in den ersten zwanzig Minuten nicht heraus.
In der 22. Minute stocherte Matt Fraser die Scheibe zum 1:0 über die Linie. Es war der 14. Saisontreffer des ehemaligen NHL-Spielers. Erst in der 28. Minute war Roy geschlagen. In Überzahl ließ die DEG den Puck zirkulieren, bis Torjäger Jaedon Descheneau zum 1:1 ausglich. Nach einem Zweikampf vor dem Tor traf AEV-Verteidiger Henry Haase, der ebenso wie Thomas J. Trevelyan sein 300. DEL-Match bestritt, unglücklich seinen eigenen Torwart mit der Hüfte am Kopf. Der Kanadier blieb zunächst benommen auf dem Eis liegen und wurde vom Teamarzt versorgt. Ersatzmann Markus Keller kam bereits aufs Eis, doch Roy wollte unbedingt weiterspielen und blieb vor seinem Eisengestänge.
Nach dem gleichen Muster wie bei ihrem ersten Treffer gingen die Rheinländer mit 2:1 in Führung. Wieder in Überzahl traf erneut der frei gespielte Descheneau (36.). Lediglich 30 Sekunden später erhöhte Lukas Laub auf 3:1. Die Mannschaft von DEG-Trainer Harold Kreis hatte mit viel Einsatz, Übersicht und einer Portion Glück die Partie gedreht. Zu Beginn des Schlussabschnitts rückte für den angeschlagenen Roy dann doch Keller ins Tor. Die Panther rannten unermüdlich an und Verteidiger Brady gelang das 2:3 (46.). Nach einem Schlagschuss des Kanadiers ließ Torwart Petterson-Wentzel die Scheibe über die Linie kullern.
Doch der AEV fand an diesem Nachmittag kein Gegenmittel gegen das DEG-Powerplay und Descheneau. Der Torjäger erhöhte wieder in Überzahl auf 4:2 (54.). Sahir Gill verkürzte noch, doch Philip Gogulla und Christian Kretschmann stellten auf 6:3. „Das Ergebnis ist zu hoch ausgefallen, aber wir nehmen die Punkte gerne mit“, sagte Gästecoach Harold Kreis nach der Partie. Panther-Coach Stewart ist froh, dass die stressigen Feiertage vorbei sind. Die drei Verletzten werden wohl auch am Freitag in Iserlohn fehlen. Der Austrokanadier sieht sich nach Verstärkungen um, doch in dieser Woche wird wohl im Kader nichts passieren.
Augsburger Panther Roy, Keller - Lamb, Tölzer; Sezemsky, Haase, McNeill, Rogl; Trevelyan, Stieler, Payerl; Hafenrichter, LeBlanc, White; Fraser, Gill, Holzmann; Detsch, Sternheimer, Schmölz