Dieses Spiel sticht
Gesellschaft Schapfkopf verbindet auch Fußballer und Skispringer
Vor rund zwei Wochen war an dieser Stelle zu lesen, dass Schafkopf künftig Teil des bayerischen Schulunterrichts sein könnte. Der Philologenverband setzt sich dafür ein, dass das urbayerische Kartenspiel im Klassenraum gelehrt wird, damit es in digitalen Zeiten wieder an Bedeutung gewinnt. Schließlich fördere es mathematische und strategische Kompetenzen.
Dass Schafkopf auch als ein Mittler zwischen zwei Sportarten taugt, bewies nun Thomas Müller. Der Nationalspieler unterbreitete Skispringer Markus Eisenbichler das Angebot, für das nächste BenefizTurnier seiner Stiftung eine Runde Karten zu spielen. Via Twitter gratulierte der Profi-Kicker dem Wintersportler zu dessen überraschenden zweiten Platz bei der Vierschanzentournee. Der lässige Konter Eisenbichlers: „Der muss sich richtig warm anziehen. Den ziehe ich aus, der hat Kohle.“Womit wir wieder bei der strategischen Kompetenz wären. Das Kartenspiel ist im Bus der DSV-Sportler ein fester Bestandteil – und hat schon dazu geführt, dass sogar der Sauerländer Stephan Leyhe das Karteln gelernt hat.
Wie hoch die integrative Kraft des Spiels ist, zeigt seit jeher das Personal des FC Bayern München. Der BayernKader setzt sich bekanntlich nicht nur aus Bayern, sondern auch aus Brasilianern, Niederländern und sogar „Preißn“zusammen. Trotzdem einte sie eine Sache: Im Mannschaftsbus wird geschafkopft. Teilweise gab es sogar einen rein südamerikanischen Tisch, an dem sich Peruaner und Paraguayer zuriefen, dass man nun „Auf die Alte“spiele. Das schafft wirklich nur Schafkopf. Warum Schafkopfer Schlauköpfe sind, lesen Sie auf Bayern.