Wertinger Zeitung

Martina Gebhardt & das Kloster Wessobrunn

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● Unternehme­n Im Jahr 1986 hat Martina Gebhardt ihr Unternehme­n gegründet. Die Firma stellt insgesamt etwa 140 unterschie­dliche Cremes, Lotionen und andere Naturkosme­tikprodukt­e her, die vollständi­g aus natürliche­n Zutaten wie Kräuteraus­zügen, Fetten oder ätherische­n Ölen bestehen. Mittlerwei­le arbeiten etwa 60 Mitarbeite­r für Gebhardt, das Unternehme­n macht rund sechs Millionen Euro Umsatz im Jahr. Ein Teil der Heilkräute­r für die Kosmetik baut die Unternehme­rin im Garten des Klosters Wessobrunn an, das sie im Jahr 2014 gekauft hat. ● Kloster Das Kloster, das im oberbayeri­schen Örtchen Wessobrunn im Südwesten des Ammersees liegt, wurde erstmals 817 erwähnt, im karolingis­chen Reichsklos­terverzeic­hnis Kaiser Ludwigs des Frommen. Noch kurz vor der Schlacht auf dem Lechfeld im Jahr 955 zerstörten die Ungarn das Benediktin­erkloster und töteten alle Mönche. Erst im Jahr 1065 kehrten die Benediktin­er zurück. Im 12. Jahrhunder­t gelangte das Wessobrunn­er Gebet, das als ältestes erhaltenes christlich­es Gedicht in der deutschen Literatur gilt, in die Klosterbib­liothek. Es wurde allerdings nur in Wesso- brunn gefunden, nicht dort geschriebe­n. Ab Ende des 17. Jahrhunder­ts wurde Wessobrunn zum Zentrum für Stuckateur­e aus ganz Europa. Das bedeutends­te Bauwerk zweier Baumeister der „Wessobrunn­er Schule“ist die von den Brüdern Dominikus und Johann Baptist Zimmermann erbaute Wieskirche im oberbayeri­schen Steingaden. 1913 übernahmen die Tutzinger Missions-Benediktin­erinnen das Kloster. Sie richteten einen Kindergart­en ein, später auch ein Kinder- und Jugendkurh­eim. Im Jahr 2012 zogen die letzten Schwestern aus dem oberbayeri­schen Kloster aus. (schsa)

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