Wertinger Zeitung

Als das kleine Hausen ein Eishockeyt­eam stellte

Lokale Sportgesch­ichte(n) Team aus der Gemeinde Villenbach trat bei der schwäbisch­en Hobbyrunde an. Turner des TSV Wertingen stellen vor drei Jahrzehnte­n die „Mannschaft des Jahres“im Landkreis. Wolfgang Haupt mit Comeback

- (her)

Region Wertingen Die Arbeitslos­enzahl im Landkreis Dillingen lag im Januar 1989 bei 5,9 Prozent. Mehr als dreimal so hoch wie im vergangene­n Dezember. Den meisten Menschen in der damaligen Bundesrepu­blik Deutschlan­d waren diese Zahlen aber egal. Sie blickten vielmehr nach Leipzig, wo die ersten Demonstrat­ionen von Bürgerrech­tlern in der damaligen DDR eine Bewegung in Gang setzte, die im November des gleichen Jahres zur Öffnung der innerdeuts­chen Grenzen führte.

Für sportliche Schlagzeil­en sorgte bei der Vierschanz­en-Tournee der Finne Risto Laakonen, der vor seinem Landsmann Matti Nykänen und dem punktgleic­hen Jens Weißflog (DDR) triumphier­te. Beim Slalom-Rennen in Kitzbühel gelang Armin Bittner ein großer Coup: Er ließ den damaligen Star der Szene, Alberto Tomba, hinter sich und wurde gefeierter Sieger. Und bei den Australien-Open im Tennis besiegte im Endspiel Steffi Graf die Tschechin Helene Sukova in zwei Sätzen. Auf der lokalen Ebene trat ein Eishockeyt­eam aus der Gemeinde Villenbach positiv in Erscheinun­g und meldete sich mit Wolfgang Haupt ein starker Leichtathl­et aus der Region mit einem starken Auftritt in der Halle zurück. Und die Turner des TSV Wertingen gewannen die Wahl zur „Mannschaft des Jahres“im Landkreis Dillingen. Dies und einiges mehr lesen Sie in unserer Serie „Lokale Sportgesch­ichte(n). Wir blicken heute auf den Monat Januar im Jahr 1989 zurück.

● Bei Silvesterl­äufen drei Podestplät­ze In den vergangene­n Jahren stand vor allem Tobias Gröbl beim Silvesterl­auf in Gersthofen auf dem obersten Siegerpode­st. Auch bei der jüngsten Veranstalt­ung dominierte der Vorzeigelä­ufer der LG Zusam und holte sich zum insgesamt siebten Mal den Sieg. Vor drei Jahrzehnte­n mussten sich die Starter aus dem Zusamtal beim Event in Gersthofen mit Platzierun­gen im Mittelfeld zufriedeng­eben. Abteilungs­leiter Werner Friedel belegte in der Männer-Hauptklass­e als Bester den 34. Platz. Die Meitingeri­n Susanne Hackl lief bei den Frauen ein beherztes Rennen und wurde am Ende Zweite. Gute Platzierun­gen gab es beim Silvesterl­auf in Zusmarshau­sen für den Nachwuchs der LG Zusam. Unter anderem belegte Sascha Gottfried bei den Schülern C über 1700 Meter Rang zwei.

● 800 Zuschauer bei schwäbisch­er Hallen-Vorrunde in Gundelfing­en Rappelvoll war beim Vorrundent­urnier um die schwäbisch­e Meistersch­aft im Hallenfußb­all die Gundelfing­er Kreissport­halle. 800 Zuschauer waren an einem kalten Sonntagnac­hmittag gekommen. Stimmung kam allerdings selten auf. Das lag daran, dass die Lokalmatad­ore gegen den Bayernligi­sten FC Memmingen wenig ausrichten konnten. Im Endspiel unterlag der FC Gundelfing­en den Allgäuern mit 4:5. Der TSV Wertingen spielte in der Gruppe I gegen die SSV Dillingen 3:3 (Tore Siggi Bosch, Herbert Nuber, Helmut Gumpp) und verlor gegen den FC Gundelfing­en 1:5 (Ehrentor durch Siggi Bosch). – Der SC Altenmünst­er scheiterte bei der schwäbisch­en Vorrunde in Langweid. Nach einem 3:3 gegen Viktoria Augsburg setzte es im zweiten Gruppenspi­el eine 3:6-Niederlage gegen den TSV Göggingen.

● TSV Wertingen stellt Mannschaft des Jahres Rund 3000 Leserinnen und Leser beteiligte­n sich Ende Dezember/Anfang Januar bei der Sportler-Wahl im Landkreis Dillingen. Bei den Männern konnte der Höchstädte­r Gewichtheb­er Gerald Jessenwang­er die meisten Stimmen für sich verbuchen, bei den Frauen gelang dies der Dillinger Badmintons­pielerin Elke Hintermayr. Eine knappe Angelegenh­eit war der Ausgang bei der Wahl für die Mannschaft des Jahres. Mit sechs Stimmen Vorsprung vor dem Schießspor­t-Damenteam der SG Wittisling­en setzten sich die Turner des TSV Wertingen durch. Die Riege schaffte es, fünfmal in Folge Gaumeister im Turngau Oberdonau zu werden. Zum Erfolgstea­m gehörten Helmut Sendlinger, Anton Wagner, Jochen Caesmann, Norbert Mühlhauser, Michael Betz, Rainer Mitschke und Josef Wagner. ● Führungswe­chsel beim TSV Buttenwies­en Bei den Neuwahlen des Vorstands des TSV Buttenwies­en kam es zu einem Wechsel an der Spitze des Vereins. Hermann Briegel kandidiert­e nicht mehr für den Vorsitz und schied aus dem Führungsgr­emium aus. Zum neuen TSV-Boss wählten die Mitglieder den bisherigen Vize Willi Gundacker, dessen Nachfolger wurde Günter Wirth, der später viele Jahre lang stellvertr­etender Vorsitzend­er im BLSV-Kreis Dillingen war.

● Eishockeyt­eam aus Hausen Als einziges Team aus dem Landkreis Dillingen beteiligte sich vor 30 Jahren der EHC Hausen an der Eishockey-Hobbyrunde in Schwaben. Die Kufenflitz­er aus dem Villenbach­er Ortsteil um ihren Trainer Willi Scholz gaben dabei keine schlechte Figur ab. Unter anderem gelang im Derby gegen die „Cracks“aus Eisenbrech­tshofen ein 6:4-Erfolg im Burgauer Eisstadion.

● Schützenve­reine proklamier­en ihre Könige Viele Schützenve­reine aus dem Schützenga­u Wertingen proklamier­en zum Jahresanfa­ng ihre Könige und Vereinsmei­ster. So unter anderem auch „Jägerblut“Prettelsho­fen-Rieblingen, bei dem sich insgesamt 52 aktive Schützen beim Königsschi­eßen 1989 beteiligte­n. Mit einem 34-Teiler konnte sich Udo Wüst die Königswürd­e sichern, bei den Jungschütz­en errang Andrea Wagner mit einem 53-Teiler Platz eins.

● Wolfgang Haupt meldet sich zurück Als Senkrechts­tarter betrat er 1985 die Leichtathl­etik-Bühne. Er lief damals die 100 Meter in 10,7 Sekunden, sprang 7,53 Meter weit und sorgte als Mitglied der LG Zusam für bundesweit­e Schlagzeil­en. Anfang 1986 wechselte er dann zu Bayer Leverkusen, doch dann wurde es relativ still um Wolfgang Haupt, den aus Erlingen stammenden Sportler. Bei den westdeutsc­hen Hallenmeis­terschafte­n in der Dortmunder Westfalenh­alle meldete sich Haupt aber zurück und lief über 200 Meter wieder in die Eliteklass­e hinein. In 21,45 Sekunden belegte der Platz zwei.

● Beste Stimmung beim Handball Die Stimmung auf den Rängen in der Gymnasiums-Dreifachha­lle war prächtig, das Ergebnis für die Handballer des TSV Wertingen ebenso. Im Bezirkslig­a-Duell gegen den TSV Gersthofen setzten sich die Zusamtaler vor 300 Zuschauern verdient mit 23:20 durch. Für die Gastgeber spielten damals: Bernd Paulsen, Thomas Egger, Werner Daumann, Roland Krabler, Helmut Biedermann, Gump, Reitenauer und Munz. Gecoacht wurde das Team von Trainer Sepp Schwab.

● SSV Dillingen Hallenfußb­all-Landkreism­eister In der Sporthalle in Wittisling­en wurde Ende Januar die Endrunde um die Dillinger Landkreism­eisterscha­ft im Hallenfußb­all ausgetrage­n. Im Endspiel kam es zur Auseinande­rsetzung zwischen der SSV Dillingen (Bezirkslig­a) und der zweiten Mannschaft des FC Gundelfing­en (A-Klasse/jetzt Kreisliga). Der Favorit, der damals von Georg Seider trainiert wurde, setzte sich klar und souverän mit 5:0 durch. „Wir haben uns im Endspiel immer gesteigert“, gab sich Seider selbstbewu­sst. Einziger Vertreter aus dem Zusamtal war die B-Klassenman­nschaft des TSV Zusamzell-Hegnenbach, die in den Gruppenspi­elen gegen Landshause­n (5:6) und Dillingen (0:4) zwei Niederlage­n kassierte und früh aus dem Turnier ausschied.

 ??  ?? Sie waren vor drei Jahrzehnte­n bei den Schützen von „Jägerblut“Prettelsho­fen-Rieblingen die Repräsenta­nten des Vereins. Von links: Vereinsmei­sterin Thea Thoma, Wurstkönig Markus Eggert, Vorsitzend­er Anton Thoma, Schützenkö­nig Udo Wüst, Jugendmeis­ter Gerhard Eggert, Jungschütz­enkönigin Andrea Wagner, Wurstkönig Franz Wagner und eine strahlende Schützenli­esel Claudia Kreis.
Sie waren vor drei Jahrzehnte­n bei den Schützen von „Jägerblut“Prettelsho­fen-Rieblingen die Repräsenta­nten des Vereins. Von links: Vereinsmei­sterin Thea Thoma, Wurstkönig Markus Eggert, Vorsitzend­er Anton Thoma, Schützenkö­nig Udo Wüst, Jugendmeis­ter Gerhard Eggert, Jungschütz­enkönigin Andrea Wagner, Wurstkönig Franz Wagner und eine strahlende Schützenli­esel Claudia Kreis.
 ??  ?? Mit Begeisteru­ng spielte das Team des EHC Hausen Ende der 1980er-Jahre Eishockey. In der schwäbisch­en Hobbyrunde gab es gar manchen Erfolg.
Mit Begeisteru­ng spielte das Team des EHC Hausen Ende der 1980er-Jahre Eishockey. In der schwäbisch­en Hobbyrunde gab es gar manchen Erfolg.
 ??  ?? Ein packendes Handballsp­iel bekamen die Zuschauer vor 30 Jahren beim 23:30-Derbysieg des TSV Wertingen gegen den TSV Gersthofen zu sehen.
Ein packendes Handballsp­iel bekamen die Zuschauer vor 30 Jahren beim 23:30-Derbysieg des TSV Wertingen gegen den TSV Gersthofen zu sehen.
 ??  ?? Herbert Nuber (rechts) vom TSV Wertingen bei der Endrunde um die Landkreism­eisterscha­ft im Duell mit Dillingens Torhüter Schaller.
Herbert Nuber (rechts) vom TSV Wertingen bei der Endrunde um die Landkreism­eisterscha­ft im Duell mit Dillingens Torhüter Schaller.
 ??  ?? Beim Silvesterl­auf in Gersthofen kam die Meitingeri­n Susanne Hackl in der Damenkonku­rrenz auf einen starken zweiten Platz.
Beim Silvesterl­auf in Gersthofen kam die Meitingeri­n Susanne Hackl in der Damenkonku­rrenz auf einen starken zweiten Platz.

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