Wertinger Zeitung

Am Geld darf es nicht scheitern

- VON MICHAEL LINDNER mili@augsburger-allgemeine.de

Es ist ein trauriges Phänomen, das sich jedes Jahr im Mai wiederholt. Rehkitze werden von großen Mähmaschin­en tödlich verletzt. Denn zu dieser Zeit treffen zwei Ereignisse aufeinande­r: Im Mai mähen viele Landwirte ihre Wiesen, sie benötigen Heu oder Silage für ihre Rinder. Vegetation­s- und witterungs­bedingt bleibt den Landwirten dafür nur ein kleines Zeitfenste­r. Gleichzeit­ig bringen viele Wildtiere wie Rehe in dieser Zeit ihren Nachwuchs zur Welt.

Moderne Landmaschi­nen arbeiten bei der Mahd immer schneller. Aus deren Kabine kann der Fahrer Wildtiere in dichten Grasbestän­den aber so gut wie nicht entdecken. Um Tiere erfolgreic­h zu vergrämen und dadurch zu schützen, gibt es eine Reihe von Möglichkei­ten – beispielsw­eise durch eine Feldbegehu­ng, akustische Signale sowie flatternde Bänder und Tüten. Doch nichts davon bietet eine hundertpro­zentige Sicherheit. Drohnen mit Wärmebildk­ameras sind nach Ansicht von Landwirten und Jägern die beste Möglichkei­t, die kleinen Tiere aufzuspüre­n und zu retten. Doch die fliegenden Helfer sind derzeit nur rudimentär im Einsatz: Sie sind für den einzelnen Jäger und Landwirt zu teuer. Das kann jedoch kein Dauerzusta­nd bleiben.

Denkbar wäre, dass beispielsw­eise ein einzelner Maschinenr­ing, eventuell auch mit staatliche­r Unterstütz­ung, sich mehrere Geräte anschafft, um den Landwirten und Jägern bei der Suche zu helfen. Und damit viele Wildtiere vor einem qualvollen Tod bewahren kann.

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