Großes Kino beim Neujahrsempfang
Termin Meitingen hat sich heuer etwas Besonderes einfallen lassen. Denn die Gemeinde wurde vor 30 Jahren zum Markt erhoben. In drei Kinosälen gibt es deshalb eine Reise in die Vergangenheit
Meitingen Einen etwas anderen Neujahrsempfang gibt es in Meitingen. Statt Reden im Rathaus steht am Sonntag, 20. Januar, großes Kino für alle interessierten Meitinger an. Immerhin feiert die Marktgemeinde ihren 30. Geburtstag. Aus diesem Anlass wird es einen Film rund um die damalige Festwoche geben. Gezeigt wird der Streifen im neuen Meitinger Kino – und zwar gleichzeitig in drei Sälen.
Die Idee kommt an. Mittlerweile haben sich bei Martina Winter im Rathaus 350 Gäste angemeldet. Sie sagt: „So viele Besucher hatten wir noch nie beim Neujahrsempfang.“
Dass es überhaupt Filmmaterial von der Markterhebung im September 1989 gibt, ist vor allem Josef Gogl zu verdanken. Der Meitinger hat die Festtage im Film festgehalten und fürs Kino aufbereitet.
Im September 1989 war rund um die Markterhebung einiges geboten. Ein Highlight folgte damals auf das andere. Es gab unter anderem Spiele ohne Grenzen samt Sautrogrennen im Freibad, einen Umzug und natürlich den großen Festakt in der Ballspielhalle, bei dem der damalige bayerische Innenminister Edmund Stoiber die Markterhebungsurkunde überreichte.
Josef Gogl hatte die Höhepunkte der Festwoche auf Videobändern aufgenommen. Der 73-Jährige filmt seit 33 Jahren. Doch die Zeitdokumente auf den Vhs-Bändern sind vergänglich. Gogl erklärt: „Das Vhs-Material löst sich irgendwann mal auf. Ich habe die Bänder gerade noch rechtzeitig vor fünf Jahren digitalisieren lassen.“Er räumt ein, dass sich die Technik von damals natürlich nicht mit der heutigen Bildqualität vergleichen lasse. Aber der RetroLook sei ja wieder in.
Gogl ist überzeugt, dass der Film einen enormen „Erinnerungswert“hat. Um einen umfassenden Rückblick auf die Festwoche 1989 zu bieten, hat er weiteres Bild- und Filmmaterial unter anderem von Rudolf Winterstein aus Herbertshofen und Stefan Müller aus Meitingen hinzugenommen. Doch das meiste Material stammt von Gogl selbst.
Die Bilder werden vermutlich für so manchen Lacher und Aha-Effekt sorgen. So gibt es Aufnahmen vom Ortsteillauf, bei dem sich Radler und Läufer abwechselten. Oder von den vielen Bau- und Verschönerungsarbeiten im Vorfeld der Markterhebung. In der Grundschule Meitingen wurde beispielsweise auch ein Markttag organisiert. Die damaligen Schüler sind längst erwachsen.
Zu sehen ist unter anderem auch Edmund Stoiber, der dem damaligen Bürgermeister Alfred Sartor die Markterhebungsurkunde überreichte.
Dass dieses Filmdokument nun im neuen Meitinger Kino gezeigt wird, ist einem Gespräch zu verdanken. Gogl hatte sich mit Bürgermeister Michael Higl unterhalten und erwähnt, dass er diese Aufnahmen digitalisiert habe. Nach kurzem Nachdenken meinte der Rathauschef, ob dies denn nicht etwas für den Neujahrsempfang ist, und schon war die Idee geboren.
Für Gogl ist es übrigens nicht der erste Streifen. Er hat schon Kurzfilme über Josef Metzger oder den Bau der B2 gemacht. „Es sind rund 200 kleinere Filme“, sagt er. Auf die Präsentation seines Films zur Markterhebung freut er sich schon jetzt. Er sagt: „Auf Kinoleinwänden kommt es ganz anders rüber. Das ist schon was Besonderes.“