Ist das Essen noch frisch? Ein Mini-Scanner weiß es
Rund 1,3 Millionen Tonnen genießbare Nahrungsmittel landen allein in Bayern jedes Jahr im Abfall. Um gegen diese Verschwendung anzugehen, haben Wissenschaftler mehrerer Hochschulen und Forschungseinrichtungen aus Bayern einen mobilen Lebensmittel-Scanner entwickelt, der berührungsfrei feststellen kann, ob ein Lebensmittel noch genießbar ist. Herzstück des Geräts ist ein Nahinfrarot (NIR)-Sensor, der den Reifegrad des Nahrungsmittels bestimmt und ermittelt, wie viele und welche Inhaltsstoffe es enthält.
Dazu strahlt der Scanner punktgenau Infrarotlicht auf das zu untersuchende Produkt und misst anschließend das Spektrum des reflektierten Lichts. Die absorbierten Wellenlängen lassen Rückschlüsse auf die chemische Zusammensetzung der Ware zu. Auch die Echtheit oft gefälschter Produkte, wie etwa Lachs oder Olivenöl, lässt sich so überprüfen, da jedes Lebensmittel ein charakteristisches Profil hat, das der Scanner mit gespeicherten Profilen abgleichen kann. Dieses Profil verändert sich, wenn das Produkt altert oder, wie bei Hackfleisch, von Mikroben besiedelt wird. Über eine Smartphone-App können die Daten auch für Laien verständlich dargestellt werden. In mehreren Supermärkten soll das Gerät nun getestet werden, auch um zu lernen, wie es von Verbrauchern angenommen wird. Das Gerät kann noch mehr: Wird es entsprechend trainiert, unterscheidet es auch Hölzer, Mineralien oder Kunststoffe.