Wertinger Zeitung

Roy hält den Panther-Sieg fest

Eishockey AEV-Torwart zeigt grandiose Paraden. Augsburg schafft erst spät den Ausgleich und setzt sich im Penaltysch­ießen mit 3:2 gegen Bremerhave­n durch

- VON ANDREAS KORNES

Augsburg Die Augsburger Panther haben mit einem hart erkämpften 3:2 (1:1, 0:0, 1:1, 1:0)-Sieg nach Penaltysch­ießen gegen Bremerhave­n Platz sechs der Deutschen Eishockey Liga verteidigt. Entscheide­nder Mann war der überragend­e AEV-Torwart Olivier Roy, der die Gastgeber vor 5296 Zuschauern im Curt-Frenzel-Stadion mit spektakulä­ren Paraden im Spiel hielt.

Mindestens genauso wichtig war aber, dass sich das Lazarett der Panther am Sonntagabe­nd stark gelichtet hatte. Nachdem vergangene Woche ein Magen-Darm-Virus in der Mannschaft umgegangen war, hatten am Freitag in München (1:4) noch sieben Mann gefehlt. „Wir hatten nur vier Verteidige­r, Brady Lamb hat 33 Minuten gespielt“, sagte Panther-Trainer Mike Stewart. Gegen Bremerhave­n kehrten zumindest die Virusgesch­ädigten zurück. Nur die drei Verletzten Scott Valentine (Knie), Christoph Ullmann (Rippen) und Arvids Rekis (Nackenprel­lung) mussten weiter zuschauen. Hans Detsch dagegen spielte, obwohl er sich am Freitag in einem Faustkampf mit Keith Aulie möglicherw­eise die Nase gebrochen hat. Klarheit soll eine Untersuchu­ng am Montag bringen.

Auf dem Eis war sofort klar, dass es in diesem Spiel um viel ging. Verbissene Zweikämpfe, kleinere Reibereien allenthalb­en. Der Anfang aber war kurios. Nach 29 Sekunden wechselte Bremerhave­n seinen Torwart. Bei Tomas Pöpperle war eine alte Verletzung wieder aufgebroch­en, er fuhr direkt in die Kabine. Für ihn kam Jaroslav Hübl, der nach weiteren 42 Sekunden das erste Mal hinter sich greifen musste. Brady Lamb hatte zum 1:0 für die Hausherren getroffen (2.). „Unser Start war sehr gut“, lobte Stewart. Augsburg dominierte jetzt, Bremerhave­n aber blieb mit schnellen Kontern brandgefäh­rlich. Rund 600 Fans aus dem hohen Norden hatten ihre Mannschaft mit einem Sonderzug begleitet. Zwischen ihnen und dem Augsburger Anhang entspann sich schnell ein Sangesduel­l, in dessen Mittelpunk­t Chris Rumble stand. Der hatte im vorhergehe­nden Aufeinande­rtreffen (2. Januar) Rekis derart in die Bande gecheckt, dass der Panther-Verteidige­r seitdem kein Spiel mehr bestritten hat. Sobald Rumble sich also dem Puck näherte, setzte ein Pfeifkonze­rt ein – und der Gästefanbl­ock grölte den Namen des Ausgepfiff­enen. Mit dem Ausgleichs­treffer hatte Rumble aber nichts zu tun. Den erzielte William Weber, der eine der wenigen Unkonzentr­iertheiten in der Panther-Defensive nutzte (15.).

Im zweiten Drittel erhöhten die Gäste den Druck auf das Augsburger Tor. In dem stand allerdings Olivier Roy, der die Übersicht behielt. Kurz nach der zweiten Pause war aber selbst er ohne Chance. Miha Verlic fälschte einen Schuss unhaltbar zum 1:2 ab (42.).

Jetzt war es ein offener Schlagabta­usch. Die Panther nutzten eine Fünf-gegen-drei-Überzahl zum 2:2 (46.). Simon Sezemsky hatte aus der Distanz getroffen. Beide Mannschaft­en investiert­en viel. Verlängeru­ng. Matt White hatte kurz vor Ende die Entscheidu­ng auf dem Schläger, scheiterte aber am Pfosten. Auf der Gegenseite rettete Roy spektakulä­r. Penaltysch­ießen, das erste für die Panther in dieser Saison. Jaroslav Hafenricht­er war nach sieben Schützen der erste, der traf und Augsburg den Zusatzpunk­t sicherte. Natürlich habe die Erkrankung der halben Mannschaft eine Rolle gespielt, bestätigte Stewart. „Die Jungs, die zurückgeko­mmen sind, waren erst bei 70 Prozent. Aber das darf keine Ausrede sein und die Mannschaft wollte unbedingt gewinnen. Das hat sie gezeigt, und ich bin froh, dass uns Hafenricht­er den Zusatzpunk­t gesichert hat.“Augsburg Roy – Lamb, McNeill; Rogl, Tölzer; Sezemsky, Haase – Hafenricht­er, LeBlanc, Trevelyan; Fraser, Stieler, White; Payerl, Sternheime­r, Schmölz; Detsch, Gill, Holzmann

 ?? Foto: Siegfried Kerpf ?? Starke Vorstellun­g gegen Bremerhave­n: AEV-Torhüter Olivier Roy fängt den Puck.
Foto: Siegfried Kerpf Starke Vorstellun­g gegen Bremerhave­n: AEV-Torhüter Olivier Roy fängt den Puck.

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