Im Endspiel ist Endstation
Futsal Schwäbischer Vizemeister TSV Meitingen scheitert bei Landkreis-Vorrunde in eigener Halle am Ligarivalen TSV Gersthofen. Aus für Erlingen und Herbertshofen im Halbfinale
Meitingen Das Vorrundenturnier in der Meitinger Ballspielhalle zählt immer zu den Höhepunkten der Augsburger Landkreismeisterschaft im Hallenfußball. Auch am vergangenen Sonntag verfolgten über 200 Zuschauer den Wettstreit der Lokalrivalen aus dem Lechtal, das mit dem TSV Gersthofen der einzige Gast gewinnen konnte. Im erwarteten Finale besiegten die blutjungen Schwarz-Gelben den BezirksligaRivalen TSV Meitingen mit 4:1.
„Aus rein geografischen Gründen“, so Kreisspielleiter Reinhold Mießl, war die Meitinger Vorrunde mit zwei Mannschaften besetzt, die man als Kandidaten für den Landkreismeistertitel bezeichnen kann. Beide setzten sich in ihren Gruppen souverän durch. Der TSV Gersthofen fieselte den SV Nordendorf (5:1) und den TSV Herbertshofen (10:1) nach Strich und Faden ab. Flüssig lief die Kugel durch die Reihen der von Abteilungsleiter Klaus Assum betreuten Fohlentruppe. Lediglich im Halbfinale geriet die Kombinationsmaschinerie kurzzeitig ins Stocken. Nachdem Nico Baumeister beim 1:0 eindrucksvoll demonstriert hatte, wie man das träge, sprungreduzierte Spielgerät trotzdem mit brachialer Gewalt in den Winkel zimmern kann, konnte der SV Erlingen durch Nicola Babic-Kaprasov ausgleichen. Am Ende aber konnte der Kreisklassist der Wucht des TSV Gersthofen nicht standhalten, der sich mit 6:2 behauptete.
„Da ist uns etwas die Luft ausgegangen“, musste Erlingens Spielertrainer Danijel Krstic, der diesmal als Torwart agierte, gestehen. Bereits im Gruppenspiel konnte man aufgrund seiner Paraden den TSV Meitingen ärgern, durch Christoph Foag sogar in Führung gehen. „Wir haben das Maximale herausgeholt“, so Krstic. Erwin Schreiner, einer der auffälligsten Spieler des Turniers, schoss den SV Erlingen beim 2:1 gegen den SV Ehingen/Ortlfingen ins Halbfinale.
Der TSV Meitingen war mit einem 7:0 gegen den SV Nordendorf ins Turnier gestartet. Etwas selbstherrlich gingen die Schützlinge von Trainer Paolo Mavros dann ins Spiel gegen den Ortsrivalen aus Erlingen. Erst in der letzten Minute erlöste Mathias Schuster seine Farben mit dem 2:1. Auch im Halbfinale gegen den TSV Herbertshofen mussten die Meitinger lange warten, ehe nach einem 0:1-Rückstand drei Treffer in der Schlussminute noch zu einem 4:1-Sieg führten. Zweimal traf Schuster, einmal Arthur Fichtner aus der eigenen Hälfte ins verlassene Tor. Der TSV Herbertshofen, im Freien auf einem Abstiegsplatz, hatte sich gut verkauft. „Nach dem ersten Spiel habe ich schon geschluckt“, erinnerte sich der neue Spielertrainer Sebastian Mayer (kam Anfang Januar vom SC Altenmünster) nur ungern an die 1:10-Watschn gegen Gersthofen, „aber dann haben wir uns gesteigert. Diesen Aufwind sollten wir in die Vorbereitung und in die Restsaison mitnehmen.“
Als sich der Nebel der Lichtshow, mit der die Finalisten vorgestellt wurden, verzogen hatte, dominierte der TSV Gersthofen. Bei den Meitingern hatte man den Eindruck, dass nach der Qualifikation für die Endrunde der schwäbischen Meisterschaft so ein bisschen die Luft raus war, zudem fehlten einige Akteure, die in diesem Wettbewerb glänzen konnten.
Diese Lücken wurden mit A-Junioren und einem „Oldie“geschlossen. Der 51-jährige Richard Hammerl aus der AH hütete das Meitinger Tor und verhinderte nicht nur gegen die Gersthofer Bubis, die allesamt seine Söhne hätten sein können, weitere Gegentreffer. Dreimal wurde er im Endspiel von A-Jugend-Spieler Sebastian Kempf überwunden, einmal traf Tim Wilde (19). Die Gersthofer Youngsters ließen den Gegner alt aussehen. Beim 2:0, dem schönsten Treffer des Nachmittags, legte Christoph Wagemann mit der Hacke auf. So macht sogar Futsal Spaß.