Illegale Autorennen und ein nackter Pöbler
Blaulichtreport Die Polizei hatte es mit skurrilen Einsätzen zu tun. Ein Mann flüchtete mit 100 Sachen durch die Stadt
Vielleicht lag es am frühlingshaften Wetter, vielleicht war es nur ein verrücktes Wochenende. Die Polizei jedenfalls hatte in den letzten Tagen mehrere skurrile Einsätze.
● Randalierer zieht sich nackt aus Es war noch früh am Sonntag, als ein 36-Jähriger am Leonhardsberg ausflippte. Der Mann hatte sich gegen 2.20 Uhr vor einer Kneipe in Gegenwart mehrerer Frauen in den Schritt gefasst. Das Sicherheitspersonal forderte ihn auf, damit aufzuhören. Daraufhin verlor der 36-Jährige die Fassung: Er rannte schreiend auf die Fahrbahn und zog sich trotz der frostigen Temperaturen splitternackt aus. Der 36-Jährige war stark alkoholisiert, einen freiwilligen Atemalkoholtest konnte er nicht mehr mitmachen. Laut Polizei wurde er zu seiner eigenen Sicherheit in Gewahrsam genommen.
● Fahrerflucht mit über 100 Sachen Erst fuhr er unsicher, dann hatte er es plötzlich eilig: Einer Zivilstreife fiel Freitagnacht gegen 23.20 Uhr ein schwarzer Audi A6 in der Haunstetter Straße wegen seiner Fahrweise auf. Doch als die Polizei aufschließen wollte, beschleunigte der Fahrer und flüchtete über die Haunstetter Straße – mit weit über 100 Stundenkilometern. Nachdem er von der Rumplerstraße in die Dornierstraße abgebogen war, bremste er. Sowohl er als auch sein Beifahrer sprangen aus dem noch rollenden Fahrzeug und flüchteten in verschiedene Richtungen.
Der Pkw rollte laut Polizei unkontrolliert weiter und stieß gegen einen Betonpoller, der aus der Verankerung gerissen wurde. Die Beamten nahmen zu Fuß die Verfolgung des Fahrers auf und sahen ihn in ein Mehrparteienhaus im Univiertel flüchten. Ermittlungen ergaben, dass es sich um einen 42-jährigen Mann aus dem Univiertel handelt. Er hat keinen Führerschein, das Auto war auf seine Ehefrau zugelassen. Der Audi A6 wies am Fahrzeugheck sowie am hinteren rechten Reifen Unfallschäden auf, die laut Polizei nicht mit dem Zusammenstoß mit dem Betonpoller in Einklang zu bringen sind. Hinweise unter 0821/323-2710.
● Autorennen mitten in Augsburg Der 3er BMW beschleunigte mit quietschenden Reifen. Was der Fahrer nicht bemerkte war, dass er dabei einer Polizeistreife auffiel. Es war am Sonntag gegen 2.10 Uhr, als der BMW-Fahrer in der Heinrichvon-Buz-Straße in Richtung Sebastianstraße losraste. Dabei erreichte das Auto laut Polizei eine Geschwindigkeit von rund 100 Stundenkilometern. An der Kreuzung Sebastianstraße und Stadtbachstraße lieferte sich der Fahrer ein Rennen mit einem neben ihm stehenden Auto.
Beide Pkw beschleunigten laut Polizei mit Vollgas und bogen auf die Stadtbachstraße nach Lechhausen ab. Kurz darauf konnte die Polizei den BMW anhalten. Am Steuer saß ein 20-Jähriger, der als Begründung für sein Fahrverhalten angab, vom anderen Fahrer provoziert worden zu sein. Der zweite Wagen fuhr in Richtung Lechhausen davon. Die Einsatzkräfte nahmen mit der Staatsanwaltschaft Augsburg auf, die die Beschlagnahmung des BMW anordnete. Wer etwas von mitbekommen hat, kann sich unter 0821/323-2110 melden.
● Streit vor dem Fast-Food-Restaurant Sie wollten sich einen Burger holen, stattdessen wurden sie angepöbelt: Ein 38-jähriger Mann belästigte am Freitag gegen 20.30 Uhr Kunden eines Fast-Food-Lokals am Königsplatz. Eine 53-jährige Angestellte forderte den Mann deshalb auf, den Eingangsbereich zu verlassen. Dies wollte er nicht akzeptieren: Er schlug der Frau mit der Faust gegen den Oberkörper und flüchtete. Polizeibeamte spürten den Beschuldigten gegen 21.15 Uhr in der Konrad-Adenauer-Allee auf. Während sie seine Personalien aufnahmen, spuckte der Beschuldigte einem vorbeikommenden Jugendlichen auf die Jacke. Dennoch durfte der nur leicht alkoholisierte Mann seinen Weg zunächst fortsetzen. Einige Stunden später ging gegen 4.30 Uhr bei der Polizei die Mitteilung über einen randalierenden Mann in der Maximilianstraße ein. Es hieß, er zerschneide mit einem abgebrochenen Flaschenhals die Hülle eines Sonnenschirms und schlage auf ein geparktes Auto ein. Vor Ort stellte die Polizei fest, dass es sich um den 38-Jährigen handelte. Um weitere Straftaten zu verhindern, wurde er in Gewahrsam genommen. Er muss sich wegen Körperverletzung, Beleidigung sowie Sachbeschädigung verantworten.