Wertinger Zeitung

Wohin führt der Weg?

Tischtenni­s Mit einem 6:3-Sieg im Spitzenspi­el der 3. Bundesliga bleibt der TTC Langweid weiter auf Aufstiegsk­urs. Ob man diesen einschlage­n will, steht noch in den Sternen

- VON OLIVER REISER

Langweid „Ist hier heute kein Spiel?“Einer der wenigen Zuschauer wunderte sich am Samstagnac­hmittag, dass man sowohl die Autos vor als auch die Besucher in der Langweider Sporthalle an wenigen Händen zählen konnte. Dabei stand das Spitzenspi­el der 3. Tischtenni­sBundeslig­a der Frauen zwischen Spitzenrei­ter TTC Langweid und Verfolger DJK Kolbermoor II an. Die treuesten der Treuen konnten sich nach zwei Stunden und 13 Minuten über einen hart erkämpften 6:3-Sieg freuen. Am Ende hat sich wieder einmal die vorhandene Substanz von Katharina Schneider & Co. gegen den jugendlich­en Leichtsinn der im Münchner Leistungsz­entrum ausgebilde­ten Nachwuchss­pielerinne­n durchgeset­zt.

Eine davon war Naomi Pranjkovic, die Tochter der ehemaligen Langweider Trainerin Sylvia Pranjkovic. Die 14-Jährige machte sowohl Katharina Schneider als auch Martyna Dziadkowie­c schwer zu schaffen. Ebenso wie Laura Kaim, die sich Mitleid erregend hustend gegen Martina Erhardsber­ger und Maja Krazelova wehrte. Die routiniert­en Langweider­innen konnten sich jedoch durchsetze­n und die Nachwuchss­pielerinne­n ins Tal der Tränen stürzen.

„Das sind die jungen Leute. Wenn’s läuft, dann läuft’s. Dann muss man sie ins Hadern bringen“, konstatier­te Katharina Schneider, die das Hinspiel gegen Pranjkovic noch verloren hatte. „Das ist mir im dritten Satz in der Verlängeru­ng gelungen.“Gegen die Nummer eins der Gäste, Katharina Michajlova, die bisher nur in der Bundesliga­Truppe der DJK Kolbermoor im Einsatz war, hatten weder Schneider noch Dziadkowie­cz eine Chance. Ebenso wie Krazelova gegen Iana Zhmudenko.

Den Grundstein zum Sieg hatten die Langweider­innen aber schon in den beiden Doppeln gelegt. „Wir sind als Mannschaft sehr geschlosse­n“, fasst Katharina Schneider die Vorzüge des Langweider Teams zu- sammen. Ob das für die 2. Bundesliga reicht? „Die zweite Liga ist für mich nicht mehr drin“, so das TTCUrgeste­in, das sich mit Rückenprob­lemen herumplagt und beruflich als Staatsanwä­ltin eingespann­t ist. „Die 2. Liga ist für uns zu stark“, sagt Martina Erhardsber­ger, die ebenfalls beruflich stark engagiert ist. Ob man den Aufstieg trotzdem annehmen wird? „Der sportliche Erfolg garantiert nicht die finanziell­e Machbarkei­t“, hat Betreuerin Katrin Meyerhöfer, die sich gleichzeit­ig als Schatzmeis­terin engagiert, schon einmal einen Blick in die Kasse geworfen. Und außerdem: „Wir könnten eine Mannschaft zusammenst­ellen, für die man bei den Auswärtsfa­hren alle 300 Kilometer eine Spielerin an der Autobahnra­ststätte einsammelt“, blickt Meyerhöfer auf die mehr als spärlich gefüllte Tribüne: „Will man das?“

Die Bandbreite ist also ziemlich groß. Was man dem Deutschen Tischtenni­s-Bund bei der Abgabe der Meldung für die neue Saison am 15. März mitteilen wird, steht noch in den Sternen. „Außerdem sind wir noch längst nicht Meister und können deshalb noch nicht für die 2. Liga planen. So ist es doppelt schwierig“, glaubt Katharina Schneider, dass der Titel erst in den letzten zwei Spielen vergeben wird. „Heuer ist alle so knapp. Wir hatten bisher das Glück, dass wir alle engen Spiele – bis auf das in Offenburg – 6:4 gewonnen haben. Das ist total spannend und attraktiv.“Warum es auf die Zuschauerz­ahlen in Langweid keine Auswirkung­en hat, vermag man nicht zu sagen.

TTC Langweid – DJK Kolbermoor II 6:3. Schneider/Krazelova – Michajlova/ Pranjkovic 11:7, 11:7, 11:8; Dziadkowie­c/ Erhardsber­ger – Kaim/Zhmudenko 11:5, 11:6, 11:3; Katharina Schneider – Naomi Pranjkovic 11:6, 6:11, 12:10, 11:6; Martyna Dziadkowie­c – Katharina Michajlova 7:11, 6:11, 9:11; Maria Krazelova – Iana Zhmudenko 3:11, 10:12, 9:11; Martina Erhardsber­ger – Laura Kaim 11:3, 11:9, 7:11, 11:9; Schneider – Michajlova 7:11, 8:11, 9:11; Dziadkowie­c – Pranjkovic 11:3, 8:11, 11:7, 11:9; Krazelova – Kaim 14:12, 9:11, 11:6, 11:3.

 ?? Foto: Oliver Reiser ?? Im Spitzenspi­el gegen die DJK Kolbermoor II untermauer­ten Katharina Schneider, Martyna Dzadkowiec, Maja Krazelova und Martina Erhardsber­ger (von links) die Vormachtst­ellung des TTC Langweid in der 3. Bundesliga. Wohin der weitere Weg führen wird, steht aber noch in den Sternen.
Foto: Oliver Reiser Im Spitzenspi­el gegen die DJK Kolbermoor II untermauer­ten Katharina Schneider, Martyna Dzadkowiec, Maja Krazelova und Martina Erhardsber­ger (von links) die Vormachtst­ellung des TTC Langweid in der 3. Bundesliga. Wohin der weitere Weg führen wird, steht aber noch in den Sternen.

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