Warum boxen Kängurus?
Ihr Talent nutzte sogar der Mensch aus
Es zieht seinen Nachwuchs in einem Beutel auf, ist schnell und wirkt auf den Menschen trotzdem irgendwie faul: das Känguru. Auf Fotos geben sich die Tiere völlig entspannt. Mal sonnen sie sich im australischen Outback, mal liegen sie im Schatten eines Buschs und blicken gelassen in Richtung Horizont. Kängurus sind regelrechte Faulpelze. Doch sie können auch anders.
Denn trotz ihres scheinbar lässigen Charakters geht es unter den Tieren schon auch mal aggressiv zu. Was dann passiert? Sie boxen. Schlag um Schlag prügeln die männlichen Vertreter mit ihren kleinen Vorderbeinen aufeinander ein. Dabei geht es meist ums Revier – oder um ein Weibchen. Aufgrund ihres Talents wurden die Tiere Ende des 19. Jahrhunderts sogar gegen Menschen in den Ring geschickt, zur Belustigung der Massen. Nach einigen Jahren ebbte der Trend jedoch wieder ab. Das „boxing kangaroo“blieb aber in aller Munde und wurde sogar zu einem australischen Nationalsymbol – stilecht mit Boxhandschuhen an den Vorderpfoten dargestellt.
Doch keine Sorge, Verletzungsgefahr besteht bei den Kämpfen zwischen den Tieren normalerweise nicht. K.o. geht dabei niemand. Wenn überhaupt kratzen oder umklammern sich die Kängurus nur. Wirklich gefährlich wird es erst, wenn sie von ihren starken Hinterpfoten Gebrauch machen. Dann benutzen sie ihren Schwanz als Stütze und treten auf ihren Widersacher ein. Mit ihrer Muskelkraft und den scharfen Krallen können sie sich dabei tatsächlich verletzen.