Nach Rost-Kur glänzt Gaskessel silbern
Denkmal Das Industriedenkmal hat einen neuen Anstrich bekommen. Warum er heller ist und wieso der heiße Sommer alles verzögerte
Die Sonnenstrahlen der vergangenen Tage haben es zur Geltung gebracht: Der 84 Meter hohe Gaskessel in Oberhausen glänzt nach der Sanierung, die vergangenen Sommer startete, silbergrau. Das Industriedenkmal bekommt einen neuen Anstrich, weil die alte Beschichtung abblätterte und sich Rost ausbreitete.
Inzwischen sind die Arbeiten an der West- und Südseite abgeschlossen. Dort ist der Gaskessel heller. Hintergrund ist, dass die Stadtwerke absichtlich einen etwas helleren Farbton gewählt haben. So soll erreicht werden, dass sich die Wände unter Sonnenstrahlung etwas weniger stark aufheizen. Zwischen der heißen Süd- und der kühlen Nordseite entstanden in der Vergangenheit Spannungen.
Ursprünglich war vorgesehen, dass die Arbeiten, für die der Gaskessel auf seiner Höhe von 84 Metern abschnittsweise eingerüstet ist, bis Ende 2018 abgeschlossen sind. Allerdings brachte der heiße Sommer die Planungen durcheinander. Weil die Arbeiter zum Entfernen der alten Farbe mit Sandstrahl-Geräten einen dicken Schutzanzug tragen müssen, mussten die Arbeiten im Sommer unterbrochen werden. Sie werden nun noch einige Wochen dauern.
Mitte März sollen sie abgeschlossen sein. Dann wird das Gerüst verschwinden. Ab Mitte Juli, wenn das Modular-Festival vorbei ist, sind wieder Führungen auf dem Gelände geplant. Vermutlich werden dann auch geführte Touren auf die Plattform angeboten. Der 1954 in Betrieb genommene große Gasbehälter ist einer von zwei noch existierenden Kesseln in Bayern. Er wurde 2001 stillgelegt. Seine Außenhaut ist so groß wie drei Fußballfelder und besteht aus 1800 Stahlblechen, die mit 200000 Nieten verbunden sind. Im Rahmen des Wandels zum Kreativquartier ist geplant, im Kessel einen Musik-Club einzurichten. Neben dem Raum unter dem Gaskessel, der schon für Veranstaltungen genutzt wird, soll auch der Kessel selbst genutzt werden. Weil der hohe Raum keine gute Akustik hat, müsste die 350 Tonnen schwere Scheibe, die im Inneren des Gasbehälters je nach Füllstand auf- und abwanderte und deren Gewicht für den Druck im Gasnetz sorgte, in etwa zehn Metern Höhe fest aufgehängt werden.
Auf einer Höhe von 84 Metern eingerüstet