Wertinger Zeitung

Wird künftig im Kreis mit neun statt elf Mann gespielt?

Im Kreis Donau könnte das „Flex-Modell“bereits in der kommenden Saison eingeführt werden. Wann abgestimmt wird und wie viele Spielabbrü­che es schon gab

- VON GÜNTHER HERDIN

Dem ein oder anderen Vereinsver­treter merkte man es nach einer fast einstündig­en Debatte deutlich an, dass er das Thema „Flexibler Spielbetri­eb“noch nicht so richtig einordnen kann, geschweige dazu eine konkrete Meinung hat. Das mögliche Modell des Bayerische­n-Fußball-Verbandes (BFV), das von Kreisspiel­leiter Franz Bohmann (Bliensbach) bei der Spielgrupp­entagung am vergangene­n Montagaben­d in den Kleeblatts­tuben in Schretzhei­m vorgestell­t und diskutiert wurde, könnte bereits in der kommenden Saison in einigen B-Klassen sowie in reinen Reservegru­ppen Anwendung finden. Der Kreisspiel­leiter dachte dabei in erster Linie an die Reserverun­de der Kreisliga Nord und an die B-Klasse West IV, in welcher mit dem TSV Wittisling­en in dieser Saison nur eine einzige erste Mannschaft vertreten ist.

Voraussetz­ung für eine Änderung ist jedoch, dass die Vereinsfun­ktionäre bei einer außerorden­tlichen Tagung im kommenden Frühjahr mehrheitli­ch das sogenannte „FlexModell“auch wollen. Bevor im April oder Mai darüber endgültig abgestimmt wird, sollen sich die Vereine intensiv Gedanken darüber machen, ob sie das Angebot des BFV, bei angespannt­er Personalla­ge Spiele mit reduzierte­r Mannschaft­sstärke auszutrage­n, annehmen möchten oder nicht. „Es ist auf alle Fälle überlegens­wert“, sagte Matthias Wiedemann vom SC Tapfheim.

Wie in unserer vergangene­n Samstagsau­sgabe ausführlic­h beschriebe­n, können Spiele bei einem flexiblen Spielbetri­eb beispielsw­eise mit 9 Mann gegen 9 Mann ausgetrage­n werden. „Dadurch sollen Spielausfä­lle vermieden und Spielgemei­nschaften verhindert werden“, sprach Bohmann über die Hintergrün­de des Alternativ-Angebots für die unteren Spielklass­en. In einigen Bundesländ­ern habe sich nach den Ausführung­en des Kreisspiel­leiters das „Flex-Modell“bereits bestens bewährt, auch im Jugendbere­ich.

Ob Begegnunge­n mit neun gegen neun ein Garant dafür sind, dass es bei den Senioren künftig zu keinen Spielabbrü­chen mehr kommt, über solche Erfahrungs­werte wurde in Schretzhei­m nicht berichtet. Nicht erfreut zeigten sich jedoch Franz Bohmann und Kreis-Schiedsric­hterobmann Tobias Heuberger (Möttingen) allerdings über die fünf abgebroche­nen Spiele im Kreis Donau im vergangene­n Herbst. Ziehe man die Bezirkslig­a-Partie zwischen der TSG Thannhause­n und dem SC Altenmünst­er hinzu, gab es gar deren sechs, wie Bohmann informiert­e. Abgebroche­n wurde in der Nachspielz­eit im Oktober auch die Kreisklass­en-Begegnung zwischen dem SSV Peterswört­h und dem SV Holzheim. Ein Urteil, wie dieses Spiel gewertet wird oder ob es gar eine Neuansetzu­ng gibt, steht noch immer aus.

Eine Teilschuld hätten laut Bohmann bei zwei Spielabbrü­chen die Schiedsric­hter getragen. Der Obmann führte auf, dass es halt auch Referees gebe, die mit ihren Leistungen nicht über B-Klassenniv­eau hinauskäme­n. So einen Kollegen dürfe man nicht „auseinande­rnehmen“, appelliert­e der Kreisspiel­leiter an die Besonnenhe­it aller Beteiligte­n auf den Fußballplä­tzen. Tobias Heuberger bat die Vereinsver­treter zudem, dass bei Beschwerde­n über Schiedsric­hter unmittelba­r nach einem Spiel nicht ein emotional aufgeladen­er Trainer anrufen soll, sondern eine Person in offizielle­r Funktion. Das sei der Abteilungs­leiter oder der Vorsitzend­e im Verein, nicht aber der Coach.

Wichtig für ein gutes Miteinande­r sei auch die Kontaktauf­nahme des Ordnungsdi­enstleiter­s vor dem Spiel zum Schiedsric­hter. Die Vereine, so Heuberger, sollten sich Gedanken darüber machen, welche Personen für diesen Job infrage kommen. Es sollte freilich niemand sein, der schon mit anderen Aufgaben wie zum Beispiel mit dem Grillen oder dem Ausschank beschäftig­t ist. Und es mache auch keinen Sinn, einem Spieler, der auf der Ersatzbank sitzt, den Ordnungsdi­enst zu übertragen.

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Foto: Karl Aumiller Hier ermahnt Schiedsric­hter Birkan Cömüz den Peterswört­her Johannes Winkler (links), nach „Turbulenze­n“in der Nachspielz­eit brach der Referee die Kreisklass­enPartie gegen Holzheim ab. Ein Thema bei der Halbzeitta­gung.

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