Warum die Polizei den entlaufenen Ochsen erschossen hat
Es habe keine andere Möglichkeit gegeben, sagen die Beamten
Der Ochse, der am Sonntagabend entlaufen war, ist von von der Polizei erschossen worden. Als wir darüber berichteten, haben sich Leser an unsere Zeitung gewandt. „Betäuben ist keine Lösung gewesen, oder?“, fragte ein Nutzer auf Facebook.
Nein, das wäre nicht gegangen, heißt es von der Dillinger Polizei. In einer Situation wie am Sonntag „bleibt uns nichts anderes übrig“, sagt Katharina von Rönn von der Inspektion. Selbst wenn man außer Acht lassen würde, dass das Tier unter Adrenalin stand und die Dosierung eines Betäubungsmittels daher höchst kompliziert wäre: „Das ist nicht wie im Fernsehen, dass man schießt und der fällt sofort um.“Und der Ochse war nicht auf freier Fläche unterwegs. „Wir reden hier von der Staatsstraße.“
Das Tier war gegen 19.20 direkt an der Fahrbahn der St2033 bei Binswangen unterwegs. Zeit, um zu warten bis eine Betäubung wirkt, habe es deshalb nicht gegeben. Wenn der Ochse weit weg von Menschen gewesen wäre, hätte man ihn möglicherweise mit einer Kuh anlocken und einfangen können – an der viel befahrenen Straße war das keine Option. Wenn es blöd laufe, krache der Ochse mit einem Auto zusammen, so von Rönn. Ein Mensch könnte verletzt werden oder sterben. Und auch das Tier würde einen Unfall wohl kaum überleben, und womöglich qualvoll verenden.
Der Ochse war mehrere hundert Kilo schwer und der Landwirt habe erklärt, dass das Tier hoch aggressiv sei. So sei man gemeinsam zur Entscheidung gekommen, dass der Abschuss die richtige Entscheidung wäre, erklärt von Rönn.
Das Tier war nach dem Schuss mit einem Gewehr – eine Pistole hätte das schwere Tier möglicherweise nur verwundet – bewegungsunfähig. Um unnötiges Leiden des Tieres zu vermeiden, wurde der Ochse sofort von einem herbeigerufenen Metzger mit einem Bolzenschussgerät getötet, berichtet die Polizei.