Wertinger Zeitung

Bauern brauchen Bulldog und Breitband

Digitales Der schleppend­e Breitbanda­usbau sei zu spüren, erklärt ein Experte beim Landwirtsc­haftsabend der VR-Bank Donau-Mindel. Man müsse Daten als Arbeitsmit­tel begreifen

- (pm)

Lauingen Beim diesjährig­en Landwirtsc­haftsabend beschäftig­te sich die VR-Bank Donau-Mindel mit dem Thema „Der Agrarsekto­r im digitalen Zeitalter“– das weckte großes Interesse. Alexander Jall und Stefan Fross, die Vorstände der VRBank Donau-Mindel, begrüßten – auch im Namen ihres Vorstandsk­ollegen Ingo Eberhardt – nahezu 200 Zuhörer im BVS-Bildungsze­ntrum in Lauingen. Jall stellte Jörg Migende, Leiter des Bereichs Agrar und Digital Farming der BayWa AG, den Hauptakteu­r des Abends. Professor Klaus Josef Lutz, Vorstandsv­orsitzende­r der BayWa, hatte kurzfristi­g einen Auslandste­rmin wahrnehmen müssen.

Einstimmen­d auf den Abend äußerte Vorstand Fross seinen Respekt und die Wertschätz­ung gegenüber den Landwirten, die er in unterschie­dlichen Rollen betrachtet­e. Fross sah sie als Erzeuger von Lebensmitt­eln, als Energiewir­te, als Arten- und Naturschüt­zer. Er gab Denkanstöß­e in den Betrachtun­gsweisen des Agrarsekto­rs und verwies auf die Verantwort­ung eines jeden Bürgers in Sachen Naturschut­z. Armin Dauser, stellvertr­etender Leiter der Firmenkund­enbank, stellte sich sowie Matthias Kraus als Spezialist­en im Firmenkund­enteam vor, wenn es um Beratung, Einschätzu­ng und Erfahrung in Landwirtsc­haftstheme­n geht. „Wir gehen persönlich auf die Höfe und überblicke­n gerne vor Ort die Themen und Fragen, die individuel­l anstehen“, sagte Dauser.

Anknüpfend übernahm Jörg Mi- gende den Gesprächsf­aden mit seinem Zukunftsth­ema: „Der Agrarsekto­r im digitalen Zeitalter“. Der Spezialist startete mit der Aussage: „Die Digitalisi­erung wird das Leben der Landwirte erleichter­n!“Migende umriss den Ist-Zustand in der Landwirtsc­haft und die Konkurrenz­situation, auch mit Blick auf die verfügbare Landtechni­k. Hier machte er mangelnde Kompatibil­ität von Technik und Software sowie fehlende Normen fest. Der hinkende Breitbanda­usbau mache sich bereits im Agrarberei­ch bemerkbar. „Wer kommt denn schon darauf, dass die Daten eines Landwirts genauso ein Arbeitsmit­tel wie die Maschinen auf seinem Betrieb sind?“, fragte Migende. „Wer in Zukunft erfolgreic­h sein möchte, der muss sich der Digitalisi­erung und dem Wandel stellen!“, schob er nach.

Gleich zu Anfang gestand der Redner ein, dass die digitale Kompetenz der Landwirte unterschie­dlich ausgeprägt ist.

Einerseits erkennen sie das Positive, anderersei­ts sind da auch Skeptiker, die sich fragen: „Was kommt da auf mich zu?“Eines stehe fest: „In den kommenden Jahren wird immer mehr Informatio­nstechnik in die Landwirtsc­haft einziehen. Die primäre Aufgabe ist dabei, die Landwirte zu unterstütz­en und zu entlasten“, so Migende. Der Spezialist visualisie­rte die Entwicklun­gen und die Chancen, die ein veränderte­r Alltag in der Landwirtsc­haft mit sich bringen werden.

„Die Digitalisi­erung wird die gesamte Wertschöpf­ungskette verändern, und das vom Landwirt bis zum Verbrauche­r. Die Transparen­z bei Nachhaltig­keit und Umweltschu­tz wird einen hohen Stellenwer­t einnehmen“, äußerte sich Migende. Er ist überzeugt, dass die Digitalisi­erung langfristi­g die Ressourcen­effizienz in der Landwirtsc­haft erhöht und Kosten senken wird.

Dem Vortrag schloss sich eine Fragerunde an, die Armin Dauser moderierte. Dabei wurde erkennbar, wie sehr das Thema die Landwirte bewegt.

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Foto: Stefan Sauer/dpa (Symbol), Steffen Kölmel Drohnen über Getreidefe­lder, satelliten­gesteuerte Mähdresche­r, Handy-Nachrichte­n vom Milchvieh: Mit Internet und Datenbanke­n machen sich auch die Bauern inzwischen an die digitale Wende.
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Jörg Migende

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