Syrien: Kein kompletter US-Abzug
400 Soldaten sollen Pufferzone sichern
Damaskus Die USA wollen nun doch nicht alle Truppen aus Syrien abziehen und stattdessen 400 Soldaten im Einsatz lassen. Das verlautete am Freitag aus dem Weißen Haus. Erst am Donnerstag hatte eine Sprecherin mitgeteilt, dass rund 200 Soldaten als „Friedenssicherungstruppe“in Syrien bleiben würden. Vorausgegangen war eine Ankündigung von US-Präsident Donald Trump im Dezember 2018, wonach alle 2000 US-Soldaten aus Syrien abgezogen werden sollten – mit der Begründung, die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) sei dort bezwungen.
Viele US-Politiker und amerikanische Verbündete hatten das Vorhaben allerdings als Fehler kritisiert. Mit der Entscheidung, nun voraussichtlich 400 Soldaten auf Dauer im Bürgerkriegsland stationiert zu halten, will die US-Regierung die europäischen Partner für eine Beteiligung an einer Schutztruppe im syrischen Kurdengebiet gewinnen. Hauptziel ist es, mithilfe einer international kontrollierten Pufferzone eine türkische Militärintervention zu verhindern. Zudem ist der neue US-Beschluss ein Signal gegen Russland und den Iran.
Beim Thema Syrien sind auch die Europäer uneins. Vor dem europäisch-arabischen Gipfel im ägyptischen Badeort Scharm al-Scheich konnten sich die EU-Staaten nicht auf einen gemeinsamen Entwurf für eine Abschlusserklärung einigen. Bei der Konferenz werden 24 Staats- und Regierungschefs der EU erwartet, darunter auch Bundeskanzlerin Angela Merkel. Konkrete Beschlüsse wird es bei dem Treffen aber wohl nicht geben.