Vor der Ehe erst die Bürokratie
Diese Papiere braucht das Standesamt
Augsburg Kaum etwas im Leben hat größere rechtliche und steuerliche Auswirkungen als die Eheschließung. Aus diesem Grund prüft der Staat gründlich, ob die Ehe rechtmäßig geschlossen werden kann oder ob sogenannte Ehehindernisse bestehen. Das Standesamt benötigt zur Prüfung Unterlagen vom Brautpaar, die bei der Anmeldung der Eheschließung ins Standesamt mitgebracht werden müssen. Welche sind das und was kostet das Ganze?
Der häufigste Fall: Zwei deutsche Staatsbürger, erste Ehe. Nötig sind gültige Ausweispapiere, also Reisepass oder Personalausweis. Sofern man nicht in dem Standesamt heiratet, in dem auch die Geburt beurkundet wurde, braucht man einen beglaubigten Auszug aus dem Geburtenregister, der nicht älter als ein halbes Jahr sein darf. Die Geburtsurkunde vorzuzeigen ist nicht mehr nötig, denn der beglaubigte Auszug ist aussagekräftiger. Die Abschrift gibt es für 12 Euro direkt beim Standesamt der Geburtsstadt.
Bei der Anmeldung einer Eheschließung müssen die Verlobten auch eine erweiterte Meldebescheinigung vorlegen. Eine einfache Meldebescheinigung ist nicht ausreichend. Die erweiterte Meldebescheinigung führt neben dem Wohnort auch Familienstand und weitere Wohnsitze auf. Eine Bescheinigung aus dem Melderegister kostet in der Regel zwischen fünf und zehn Euro. Wenn das Standesamt Zugriff auf die Meldedaten hat, so wird auf die Vorlage der Bescheinigung verzichtet.
Wer gemeinsame Kinder hat, die in Deutschland geboren wurden, muss bei der Anmeldung der Ehe die Anerkennung der Vaterschaft belegen und zusätzlich beglaubigte Geburtsurkunden vorzeigen. Und was kostet die Prüfung der Ehefähigkeit, wie das Verfahren offiziell heißt? Gebühren sind zwar Ländersache und entsprechend unklar zu beziffern, aber die Prüfung kostet für die Paare in der Regel 40 Euro.