Wertinger Zeitung

Brexit und kein Ende

Europa Nun wollen Unterhaus-Abgeordnet­e selbst eine Lösung finden

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London Zwei Mal ist Premiermin­isterin Theresa May bereits mit ihrem Vertrag über den EU-Austritt im britischen Unterhaus gescheiter­t. Eine dritte Niederlage wäre schwer zu verkraften – deshalb will sie das Parlament vorerst nicht erneut über den Vertrag abstimmen lassen. Jetzt aber wollen die Abgeordnet­en im Unterhaus auf eigene Faust eine Alternativ­e finden. Ein entspreche­nder Antrag wurde am späten Montagaben­d mit einer Mehrheit von 329 zu 302 Stimmen im Unterhaus angenommen.

Als Optionen werden eine engere Anbindung an die EU oder auch ein zweites Referendum gehandelt. Aber auch eine direkte Abkehr vom Brexit durch Zurückzieh­en der Austrittse­rklärung ist im Gespräch. Ein Votum für eine dieser Varianten wäre rechtlich zwar nicht bindend, würde aber einen Hinweis darauf geben, wofür es eine Mehrheit im Parlament geben könnte.

Ursprüngli­ch wollte Großbritan­nien die Europäisch­e Union am 29. März verlassen. Die EU bot Großbritan­nien in der vergangene­n Woche eine Verschiebu­ng des Brexits bis zum 22. Mai an. Bedingung dafür ist allerdings, dass das Unterhaus in dieser Woche dem Austrittsv­ertrag zustimmt. Andernfall­s gilt die Verlängeru­ng nur bis 12. April. Die EU treibt unterdesse­n die Vorbereitu­ngen auf einen chaotische­n Brexit weiter voran.

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