Wertinger Zeitung

Lotse nach Havarie: „Glück gehabt“

Experten untersuche­n Kreuzfahrt­schiff

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Kopenhagen Nach dem glimpflich­en Ausgang des Dramas um ein in Seenot geratenes Kreuzfahrt­schiff wird in Norwegen diskutiert, ob das Schiff bei dem Sturm wirklich hätte unterwegs sein dürfen. Ein beteiligte­r Lotse verteidigt­e die Entscheidu­ng, trotz der schwierige­n Wetterbedi­ngungen durch gefährlich­es Seegebiet zu fahren.

Ohne die Antriebspr­obleme hätte es die Viking Sky problemlos geschafft, das berüchtigt­e Küstengebi­et Hustadvika an der westnorweg­ischen Küste zu durchquere­n, sagte Lotse Inge Lockert dem Medium Vesterålen Online. Er war einer der beiden Lotsen, die den finnischen Kapitän an Bord beraten hatten.

Wie es zu den Motorprobl­emen der „Viking Sky“kam, ist bislang noch unklar. Die Motoren stammen von der Augsburger Firma MAN. Vier spezialisi­erte Ingenieure des Unternehme­ns waren Anfang der Woche nach Norwegen gereist, um an Bord des Schiffes zu untersuche­n, weshalb drei der vier Antriebssy­steme gleichzeit­ig ausgefalle­n waren.

Während einer zwölftägig­en Kreuzfahrt entlang der norwegisch­en Westküste war die Viking Sky am Samstagnac­hmittag in Seenot geraten. An Bord befanden sich zu dem Zeitpunkt 915 Passagiere und 458 Besatzungs­mitglieder – überwiegen­d Briten und Amerikaner, aber auch zwei Frauen mit deutschem Pass. Alle konnten gerettet werden. Der Ausgang erleichter­e ihn, sagte Lotse Lockert. „Der Adrenalins­piegel war hoch. Es war eine gute Portion Glück dabei, zusätzlich dazu, dass alle Leute das gemacht haben, was sie sollten.“

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