Wertinger Zeitung

Mick auf dem Sprung in die Formel 1

Motorsport Schumacher-Sohn testet den Ferrari-Renner von Sebastian Vettel. Vorher hat der Nachwuchsp­ilot aber noch einen anderen Job zu erledigen

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Sakhir Seiner ersten Formel-1-Probefahrt in Rot fiebert Mick Schumacher längst entgegen. Noch vor seinem Debüt in der Nachwuchsk­lasse Formel 2 wird der Sohn von Rekordwelt­meister Michael Schumacher seinen allererste­n Test in der Königsklas­se des Motorsport­s im legendären Ferrari absolviere­n. In Bahrain, wo sich sein Vater 2004 für die Scuderia als Premierens­ieger in den Ergebnisli­sten verewigt hatte, wird Mick Schumacher am nächsten Dienstag den SF90 Probe fahren und dann an Sebastian Vettel übergeben.

Der 20-Jährige darf tags darauf für das Partnertea­m Alfa Romeo in Sakhir gleich weitertest­en. „Ich bin natürlich total aufgeregt und möchte mich bei Ferrari und Alfa Romeo für diese Gelegenhei­t bedanken. Ich freue mich auf diese großartige Erfahrung“, erklärte Schumacher am Dienstag. „Im Moment lege ich aber alle Gedanken an den Test bewusst beiseite, weil ich mich auch sehr auf mein erstes Formel-2-Rennen freue und ich mich zu 100 Prozent auf das kommende Wochenende konzentrie­ren will.“

Mick Schumacher hat nämlich den Aufstieg ins Rahmenprog­ramm der Motorsport-Königsklas­se geschafft und bestreitet am Samstag und Sonntag seine ersten Rennen in der Nachwuchsk­lasse. „Das Beste aus mir rauszuhole­n“, gab er als oberstes Ziel aus, „wieder soviel zu lernen wie möglich, so viele Informatio­nen zu sammeln, wie es geht, und auch mit so vielen Menschen wie möglich zu arbeiten, die alle in ihrem speziellen Bereich Profis sind.“Mit dieser behutsamen Herangehen­sweise hatte Mick Schumacher bisher Erfolg. Im vergange- nen Jahr gewann er die Formel3-EM, entschied sich dann für den Sprung in die Formel 2, wurde Mitte Januar in die Nachwuchsa­kademie von Ferrari berufen. Und jetzt kommen auch noch seine ersten Formel-1-Tests. Im Zeitraffer liest sich die Entwicklun­g von Mick Schumacher doch ziemlich rasant. „Man sollte ihm alle Zeit lassen. Es ist wichtig, dass man schaut, gibt es eine Lernkurve oder nicht. Ich mache mir da gar keine Gedanken. Ob er dann auf Gesamtsieg fahren kann, das spielt jetzt erst mal keine Rolle“, warb sein Onkel Ralf Schumacher vor dem Formel-2-Auftakt um Geduld. „Man sollte ihn ein bisschen mehr in Ruhe und sich erst mal entwickeln lassen. Das hat bis jetzt super geklappt, in der Formel 4 und der Formel 3. Das wird auch jetzt super klappen.“

Die Karrierele­iter erklimmt Mick Schumacher stetig. Und auch die ständige Erinnerung an die Erfolge seines Vaters nimmt der Teenager äußerlich tiefenents­pannt. „Mit meinem Vater verglichen zu werden, war nie ein Problem für mich. Mit dem besten Fahrer in der Formel-1-Geschichte verglichen zu werden, ist das Ziel, das man erreichen will“, versichert­e Mick Schumacher in einem Video seines Prema-Rennstalls. „Ich fühle mich geehrt, mit ihm verglichen zu werden.“Im Sommer 2017 hatte Schumacher junior vor dem Großen Preis von Belgien im Benetton Ford von 1994 sogar eine Ehrenrunde drehen dürfen. Es war eine Verneigung vor seinem Vater, der 25 Jahre zuvor in Spa-Francorcha­mps den ersten Formel-1-Sieg seiner Karriere im Benetton gefeiert hatte.

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Foto: dpa Schritt für Schritt auf den Spuren seines berühmten Vaters: Mick Schumacher darf erstmals einen Formel-1-Boliden fahren.

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