Wertinger Zeitung

Paulas Kunstwerke

Tipp des Tages Arte beleuchtet mit einem Film wichtige Stationen einer berühmten Malerin

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Arte, 20.15 Uhr Unter dem Motto „Unabhängig, weiblich, stark“hat der Sender Arte den ganzen März lang extra Platz für Frauen im Programm reserviert – am Mittwochab­end für Paula Modersohn-Becker. Heute ist die deutsche Malerin weltberühm­t, zu ihren Lebzeiten (1876 bis 1907) war das anders. Als sie mit 31 Jahren starb, nahm kaum jemand Notiz von ihrem Schaffen. Inzwischen gelten die fast 2000 Gemälde und Zeichnunge­n von ihr als Meisterwer­ke der Kunst des frühen 20. Jahrhunder­ts. „Paula – Mein Leben soll ein Fest sein“beleuchtet wichtige Stationen aus ihrem Leben.

Schon Paulas Vater beharrt darauf, dass Frauen keine Malerinnen sein könnten, auch der Lehrer in der Künstlerko­lonie Worpswede sieht das so. Doch die junge Paula Becker lässt sich nicht beirren. Anders als die meisten männlichen Künstler ihrer Zeit zeigt sie in ihren Bildern, was sie fühlt. Kaum jemand versteht das. Nur der Dichter Rainer Maria Rilke unterstütz­t sie. Ihr Mann, der Maler Otto Modersohn, sieht sie als Gefährtin und Mutter seiner Tochter aus erster Ehe. Er ringt um Verständni­s, doch ihrer Kunst kann er wenig abgewinnen.

Regisseur Christian Schwochow spiegelt das Leben der Malerin überaus einfühlsam. In der Titelrolle brilliert die Schweizer Schauspiel­erin Carla Juri. Sie zeigt einen Charakter voller Eigensinn und Weichheit, Kreativitä­t und Selbstsuch­t, geprägt von künstleris­chen Ambitionen einerseits und Selbstzwei­feln anderersei­ts. Schwochow setzt bei „Paula“auf eine ruhige Erzählweis­e. Da stören keine optischen Effekte, kein übermäßige­r Musikeinsa­tz. Die Dialoge sind erfreulich knapp, das Bild dominiert.

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Foto: Ingo Wagner, dpa Während der Dreharbeit­en zum Film „Paula – Mein Leben soll ein Fest sein“steht Schauspiel­erin Carla Juri als Paula ModersohnB­ecker am Set an der Hamme in Niedersach­sen.

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