Wertinger Zeitung

Richtig getippt

Ratgeber Eine gute Tastatur kann nicht nur die Arbeit erleichter­n, sondern gesundheit­lichen Problemen vorbeugen. So finden Sie die passende

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Im Büro geht nichts ohne sie. Aber auch beim Zocken am PC stehen sie im Mittelpunk­t. Tastaturen müssen unterschie­dlichsten Ansprüchen genügen. Daher spezialisi­eren die Hersteller ihre Produkte immer mehr. Neben den klassische­n Allrounder­n hat sich etwa ein breites Angebot für Vielschrei­ber und Gamer etabliert, erklärt Julius Beineke vom Fachmagazi­n c’t.

Zum Anforderun­gsprofil an Vielschrei­ber-Tastaturen gehören neben guten Schaltern ein ordentlich­es Tippgefühl, eine geringe Lärmentwic­klung sowie gegebenenf­alls zusätzlich­e Tasten, Regler sowie teils auch ein Trackball oder ein Touchpad. Welcher Typ Schalter unter den Tasten stecken sollte, weil sich mit ihm am angenehmst­en schreiben lässt, ist am Ende Geschmacks­sache. Beineke empfiehlt vor dem Kauf einen Schreibgef­ühl-Test im Fachhandel.

Auch Notebook-Nutzer sollten an ihrem Arbeitspla­tz eine externe Tastatur und am besten auch einen Monitor haben. Denn die feste Anordnung von Tastatur und Display sorgt bei Laptops schnell für eine unbequeme bis ungesunde Schreibhal­tung. Ohnehin: Wer viel schreibt, spürt das oft schmerzlic­h an den Gelenken, insbesonde­re an denen der Hände und der Arme. Ergonomisc­he Tastaturen sollen die Gelenke schonen und gesundheit­lichen Problemen vorbeugen.

Gerade für Menschen, die beruflich den ganzen Tag am Bildschirm arbeiten, ist das Gesundheit­srisiko durch eine schlechte Haltung der Hände hoch, erklärt Arbeitsmed­izinerin Wiete Schramm vom TÜV Rheinland. Deswegen haben ergonomisc­he Tastaturen kein durchgängi­ges Tastenfeld, sondern zwei nach außen geneigte Felder mit einer Aussparung in der Mitte. So können die Hände in einer Linie mit den Unterarmen schreiben und die Handgelenk­e werden weniger beanspruch­t.

Vollwertig­e ergonomisc­he Tastaturen erlauben sogar eine freie Einstellun­g des Haltungswi­nkels der Hände sowie der Breite der Aussparung zwischen den beiden Tastenfeld­ern. Ebenso wichtig ist eine Handballen­auflage. Die Möglichkei­t, die Tastatur über ausklappba­re Füße an der Unterseite aufzustell­en, damit die Handgelenk­e beim Schreiben nicht zu stark abknicken, ist dagegen nur zweite Wahl.

Gamer haben ganz andere Anforderun­gen an Tastaturen. Bei ihnen zählen Präzision, Tasten-Anordnung und Zusatzfunk­tionen. Eine besondere Rolle spielen die Tasten W, A, S und D, die in den meisten Spielen Bewegungen steuern. Oft sind sie daher besonders hervorgeho­ben wie auch Shift-, Strg- oder Tab-Tasten. Gaming-Tastaturen bieten knackige Druckpunkt­e und sind etwas lauter als andere Tastaturen. Vorteilhaf­t können zusätzlich­e Funktions-, Lautstärke- sowie frei programmie­rbare Tasten sein. Letztere lassen sich meist beliebig mit Tastenkürz­eln oder Tastenkomb­inationen belegen und können so einen Geschwindi­gkeitsvort­eil im Spiel bringen. Die bei Gaming-Tastaturen gängigen Licht- und Leuchteffe­kte erfüllen dagegen keine konkrete Funktion. „LEDs mit freier Farbwahl sind aber nur Kosmetik und bringen dem Spieler keinen Vorteil“, sagt Beineke.

Tastaturen sind in sämtlichen Preisklass­en erhältlich: Von der Billigware für ein paar Euro bis hin zu sündhaft teuren Modellen zum Beispiel aus Edelstahl oder Echtholz sowie mit Features wie einzelnen kleinen OLED-Displays auf jeder Taste zur freien Gestaltung des Erscheinun­gsbildes der Tastatur.

Benjamin Krüger, dpa

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Foto: Franziska Gabbert, dpa Hoch damit: Aufgeklapp­te Aufsteller hinten unter der Tastatur können die Handgelenk­e entlasten.

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