Wertinger Zeitung

Kicker-Clan aus dem Kesseltal

Fußball In der Familie Schmidt aus dem Bissinger Ortsteil Zoltingen dreht sich fast alles um das runde Leder. Sportlich am weitesten gebracht haben es die Enkel Nico und Tim

- VON ROBERT MILDE

Zoltingen Zugegeben, das Kesseltal ist für den eher weltweit orientiert­en Sportinter­essierten nicht unbedingt der Nabel der Fußball-Welt. Für die Familie Schmidt aus dem schön gelegenen Bissinger Ortsteil Zoltingen aber irgendwie schon.

Beginnen wir beim Senior der Familie, Peter Schmidt. Er spielte 35 Jahre lang aktiv beim TSV Unterringi­ngen, nämlich vom 15. Lebensjahr – als der Verein im Jahr 1965 gerade gegründet wurde – bis zum 50. Geburtstag.

Eben dieser runde Jubeltag sollte für Peter Schmidt zu einem ganz besonderen Erlebnis werden: Er bat den damaligen TSV-Trainer Martin Nusser aus Bächingen, noch einmal gemeinsam mit den drei Söhnen Jens, Sven und Simon aufzulaufe­n, die mittlerwei­le alle in der TSV- kickten. Ein Schienbein­bruch beim Reservespi­el durchkreuz­te die schöne Idee und beendete die aktive Fußball-Karriere von Peter Schmidt.

Die Schmidt-Fußballsto­ry geht mit Simon Schmidt weiter, der in der Saison 2004/2005 nach 40 Jahren Vereinsges­chichte als Spielertra­iner erstmals einen Aufstieg des TSV feiern durfte. Wobei feiern wörtlich zu nehmen ist, denn die TSV-Kicker begossen das besondere Ereignis dem Vernehmen nach gleich drei Tage lang. Jens Schmidt ist zugleich Abteilungs­leiter des Vereins und bei den Schiedsric­htern aufgrund seiner robusten Spielweise nicht sonderlich beliebt. Und Sven Schmidt wird mit seinen 43 Jahren immer noch dringend als Aktiver gebraucht, da der Kader des kleinen Dorfverein­s schmal ist.

Die Fußball-Aktivitäte­n der Schmidt-Familie beschränke­n sich indes nicht nur auf die männlichen Vertreter. Sven Schmidts Ehefrau Daniela spielte zwölf Jahre lang in den Damenmanns­chaften des SV Hohenalthe­im und des TSV Unterringi­ngen, Simon Schmidts Tochter Selina kickt beim TSV Bissingen.

Gewaltig zugeschlag­en haben die Schmidt’schen Fußball-Gene in der nächsten Generation, nämlich bei den beiden Söhnen von Daniela und Sven Schmidt. Nico Schmidt (gerade 20 geworden) wurde im vergangene­n Jahr mit dem TSV Nördlingen Meister der Landesliga und darf sich nun als wichtiger Defensivma­nn in der Bayernliga Süd beweisen.

In seinen Fußstapfen folgt der jüngere Bruder Tim Schmidt, dessen Karriere mit dem 1. FC Heidenheim in der U 17-Bundesliga die Familie besonders herausford­ert: BeiErsten nahe täglich rollt der Schmidt-Express von Zoltingen aus in Richtung württember­gische Nachbarsch­aft, um den talentiert­en 16-Jährigen zum Training (viermal die Woche) oder Spiel zu bringen. Die Chauffeur-Dienste teilen sich fast alle Familienmi­tglieder, wobei auch Dr. Martin Rawer, der Onkel der beiden Schmidt-Enkel, mithilft.

Als am vergangene­n Wochenende die Winterpaus­e endete, waren die Schmidts also bunt verstreut wieder auf den Fußballplä­tzen dieser Welt zu finden. Jens, Sven und Simon in Unterringi­ngen (am Sonntag gegen Binswangen), Nico im Münchner Umland (am Samstag mit dem TSV Nördlingen in Pullach). Tim ist erst kommendes Wochenende wieder dran, wenn die Heidenheim­er zum Karlsruher SC müssen.

Da sage noch einer, im Kesseltal kicken nur Fuchs und Hase ...

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Foto: Margit Schmidt Der „Schmidt-Clan“aus dem Kesseltal (hinten von links): Tim Schmidt, Nico Schmidt, Dr. Martin Rawer, Peter Schmidt, Sven Schmidt, Jens Schmidt sowie (vorne) Daniela Schmidt, Selina Schmidt und Simon Schmidt.

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