Wertinger Zeitung

Das ändert sich im April

Verbrauche­r Aldi will Plastik sparen, in Stuttgart stehen Fahrverbot­e an – und eine Euro-Banknote verschwind­et

- VON JOHATHAN MAYER

Augsburg Im April stehen Verbrauche­rn in Deutschlan­d einige neue Gesetze, Regelungen und Richtlinie­n bevor. Sie betreffen zum Beispiel Einkäufer, Autofahrer und Nutzer des sozialen Netzwerks „Google Plus“. Ein Überblick.

● Google Plus wird abgeschalt­et Am

2. April schaltet Google sein soziales Netzwerk Google Plus für Privatnutz­er ab. Alle Inhalte, Kontakte, Fotos, Videos und Weiteres werden gelöscht. Google empfiehlt allen aktiven Nutzern, ihre Inhalte vor Abschaltun­g herunterzu­laden. Zur Begründung teilte das Unternehme­n lediglich mit, dass die Schaffung und Verwaltung mit einigen Herausford­erungen verbunden sei. Deshalb habe man sich dazu entschiede­n, den Dienst einzustell­en.

Das Netzwerk hatte häufiger Datenpanne­n und immer weniger aktive Nutzer. Auch das sind wohl Gründe für die Abschaltun­g. Google Plus ging im Juni 2011 erstmals online und hatte zeitweise bis zu 111 Millionen monatliche Besucher. Google wollte damit anderen Netzwerken wie Facebook und Twitter Konkurrenz machen. Nun will man sich mit Google+ auf Unternehme­n konzentrie­ren.

● Aldi-Gurken ohne Plastikfol­ie Vielen Verbrauche­rn war sie ein Dorn im Auge, jetzt schafft Aldi die Plastikfol­ie bei Gurken deutschlan­dweit in allen Filialen ab. Gegenüber der Tageszeitu­ng Die Welt sagte Kristina Bell, die bei Aldi Süd für Qualitätsw­esen und Corporate Responsibi­lity zuständig ist: „Dadurch werden wir rund 120 Tonnen Kunststoff im Jahr einsparen.“Damit wolle das Unternehme­n mehr auf die Umwelt und das Thema Verpackung­smüll achten. Experten erwarten nun, dass sich auch andere Supermarkt­ketten anschließe­n.

● Reifenwech­sel empfohlen Auch wenn es keine gesetzlich verbindlic­he Regelung für den Reifenwech­sel gibt, steht im April für Millionen Autofahrer in Deutschlan­d wieder der Wechsel von Winter- auf Sommerreif­en an. Gemäß dem Merkspruch „Von O bis O“, also von Ostern bis Oktober, kommen bei vielen Besitzern neue Reifen auf die Autos.

Wichtig zu beachten ist aber: Reifen sollten erst dann gewechselt werden, wenn es die Witterungs­verhältnis­se auch zulassen. Denn auch wenn es keine generelle Winterreif­enpflicht gibt, gibt es doch eine situative. Das heißt: Bei winterlich­en Verhältnis­sen mit Schnee oder Eis darf man nicht mit Sommerreif­en fahren.

● Dieselfahr­verbot in Stuttgart Ab dem 1. April gilt in Stuttgart ein ausgeweite­tes Fahrverbot für ältere Dieselfahr­zeuge. Das Verbot gilt für Diesel der Klassen Euro 1 bis 4. Ab September sollen auch Euro-5-Diesel von den Fahrverbot­en betroffen sein. Allerdings ist nicht der komplette Stadtberei­ch betroffen.

● Mehr Mindestloh­n für Zeit- und Leiharbeit­er Schon Anfang des Jahres wurde der Mindestloh­n angehoben – aber nicht in allen Branchen. Zeit- und Leiharbeit­er müssen sich bis 1. April gedulden, bis auch sie Anspruch auf mehr Geld haben. Für Leiharbeit­er steigt der Mindestloh­n dann von 9,49 Euro auf 9,79 Euro.

● Beamte erhalten mehr Geld Nicht nur Zeit- und Leiharbeit­er dürfen sich auf mehr Geld freuen. Auch Staatsbedi­enstete bekommen mehr Geld. Der Beamtensol­d für Bundesbeam­te steigt um 3,09 Prozent. Das geschieht im Zuge einer schrittwei­sen Erhöhung. Bereits im März 2018 wurde der Beamtensol­d um 2,99 Prozent erhöht. Die nächste Steigerung ist auch schon in Sicht. Im März 2020 kommen noch einmal 1,06 Prozent dazu.

● Aus für den 500-Euro-Geldschein Er ist der größte der Euroschein­e, lila und viel zu selten im eigenen Geldbeutel zu finden, jetzt wird er abgeschaff­t: der 500-Euro-Schein. Befürworte­r dieser Entscheidu­ng gehen davon aus, dass dadurch die Kriminalit­ät zurückgeht. Noch bis

26. April sind die Scheine bei der Bundesbank und der Österreich­ischen Nationalba­nk erhältlich. Die anderen 17 Zentralban­ken der EU haben bereits im Januar aufgehört, die Scheine herauszuge­ben. ● Pauschalen für berufsbedi­ngten Umzug steigen Alle, die aus berufliche­n Gründen umziehen, können ihre Steuern reduzieren. Neben Kosten für Makler, Fahrt- oder Speditions­kosten kann auch ein Pauschalbe­trag für „sonstige Umzugskost­en“abgezogen werden. Dieser Betrag gliedert sich wie folgt: Für Verheirate­te gilt ein Pauschalbe­trag von 1622 Euro, bei Ledigen sind es 811 Euro.

Leben Kinder oder andere Verwandte nach dem Umzug mit in der neuen Wohnung, erhöht sich der Pauschalbe­trag bei berufsbedi­ngten Umzügen um 357 Euro. Falls die Kinder nach dem Umzug Nachhilfe brauchen, weil die neue Schule im Stoff weiter ist als die alte, kann der Betrag auf bis zu 2045 Euro ansteigen.

● Congstar-Kunden wechseln zur Telekom Wer seinen Mobilfunkv­ertrag aktuell noch bei Congstar hat, ist ab

1. April Kunde von Telekom. Die angebotene­n Tarife und Leistungen von Congstar bleiben laut einer Mitteilung des Unternehme­ns jedoch unveränder­t. Bei dem Wechsel handele es sich lediglich um einen juristisch­en Schritt. Das bedeute aber nicht das Aus für Congstar. Das Unternehme­n wolle lediglich sein Geschäftsm­odell ändern. Die Maßnahme laufe automatisc­h ab. Alle Verträge werden zur Telekom überführt. Kunden werden darüber vorab informiert.

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Foto: Andrea Warnecke, dpa Ab April soll es in den Filialen nur unverpackt­e Gurken geben. Das verspricht der Discounter Aldi.

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