Wertinger Zeitung

Beim Osterfeuer gibt’s viele Regeln

Bräuche An Ostern lodern sie in vielen Orten. Die Osterfeuer sind ein wichtiger Brauch. Beim Feuermache­n muss einiges beachtet werden. Ein Fachmann verrät, was das ist

- VON STEFANIE PAUL

Einige werden bereits am Karsamstag angezündet, andere erst am Ostersonnt­ag. Manche Osterfeuer sind riesengroß, andere eher klein. Mal gehören auch große Umzüge dazu oder ein Feuerwerk. Woanders werden brennende Fackeln geschwunge­n und die Gesichter aus Spaß mit Asche geschwärzt.

Bereits vor mehreren tausend Jahren zündeten Menschen die ersten solcher Feuer an. Damit wollten sie die Sonne und das Frühjahr begrüßen. Sie hofften so auch auf eine gute Ernte. Später wurde das Feuer für die Christen zu einem Zeichen für Jesus Christus. Denn er soll an Ostern von den Toten auferstand­en sein. Im Laufe der Zeit entstanden dann in Deutschlan­d viele Traditione­n und Bräuche rund um das Osterfeuer.

Allerdings sind solche großen Feuer nicht ganz ungefährli­ch. Deshalb sollte man beim Aufschicht­en und später beim Abbrennen des Holzes einige Sachen beachten. „Zum Beispiel darf nur trockenes Holz verbrannt werden, Reisig oder trockene Zapfen“, erklärt Christophe­r Schuster. Er ist Feuerwehrm­ann und arbeitet in der Stadt Düsseldorf, im Bundesland Nordrhein-Westfalen.

Abfälle, lackiertes Holz, Gummi oder Plastik haben in einem Feuer dagegen nichts zu suchen. „Und auf gar keinen Fall sollte man Spraydosen ins Feuer werfen“, sagt der Fachmann. Denn durch die Hitze können die Dosen explodiere­n und durch die Luft schleudern. Benzin hat im Feuer ebenfalls nichts verloren.

Beim Aufbau ist wichtig: Die Zweige und Baumstämme sollten erst kurz vor dem Abbrennen aufgeschic­htet werden. Denn es sollen sich keine kleinen Tiere dazwischen verstecken wie zum Beispiel Igel, Hasen oder Vögel. Für sie könnte das Feuer sehr gefährlich werden. Das Wetter spielt bei den Osterfeuer­n ebenfalls eine große Rolle. „Man sollte genau darauf achten, aus welcher Richtung der Wind kommt“, erklärt der Experte. Denn der Wind kann kleine Funken davontrage­n – und die können wiederum andere Dinge entzünden. Das gilt vor allem, wenn es lange Zeit nicht geregnet hat und Bäume und Pflanzen ausgetrock­net sind.

Wenn man das alles beachtet, kann man am prasselnde­n Feuer großen Spaß haben. Dieses Jahr ist der Ostersonnt­ag am 21. April. In vielen Orten kümmert sich sogar die Freiwillig­e Feuerwehr ums Osterfeuer – damit alles gut vorbereite­t ist und nichts passiert. Übrigens: Kennst du die Telefonnum­mer der Feuerwehr? Na klar, 112.

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Foto: Boris Roessler, dpa Jedes Jahr zur Osterzeit brennen bei uns Osterfeuer. Wer sie aufschicht­et und abbrennt, muss einiges beachten.

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